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Von wegen Hüftgold

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Von wegen Hüftgold
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Joujou / pixelio.de
Einer US-Studie zufolge hat Schokolade zu Unrecht einen Ruf als Dickmacher: Liebhaber der ?süßen Versuchung? sind im Durchschnitt sogar schlanker als Menschen, die die Leckerei eher meiden. Das zeigen statistische Auswertungen von Beatrice Golomb von der University of California in San Diego und ihren Kollegen. Nach Ansicht der Wissenschaftler entsteht der Effekt durch positive Wirkungen des Kakaos auf den Stoffwechsel.

Das aktuelle Resultat ergänzt eine ganze Reihe von ?süßen? Ergebnissen zum Thema Schokolade. So hatten bereits verschiedene Studien nahegelegt, dass diejenigen, die regelmäßig kakaohaltige Lebensmittel zu sich nehmen, ein geringeres Risiko für Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und hohe Cholesterinwerte besitzen. Einer entsprechenden Ernährungsempfehlung stand allerdings bislang immer im Wege, dass Schokolade eine Menge Kalorien besitzt und somit Übergewicht fördert ? was wiederum der Gesundheit eher abträglich ist. Die aktuelle Studie scheint diesem Vorwurf nun den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Darin rückten Beatrice Golomb und ihre Kollegen dem Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und dem Körpergewicht mit einer umfangreichen statistischen Auswertung zu Leibe. Sie erfassten dazu den sogenannten Body Mass Index (BMI) von über 1.000 US-amerikanischen Studienteilnehmern. Er errechnet sich aus dem Gewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Metern. Wer einen Wert von 25 überschreitet, gilt als übergewichtig. Diese Werte verglichen die Forscher mit Ergebnissen von Befragungen zu Lebensgewohnheiten, Ernährung und vor allem dem Schokoladenkonsum der einzelnen Personen.

Pfundiger Unterschied

Der durchschnittliche BMI der Studienteilnehmer ergab einen Wert von 28 ? nichts Ungewöhnliches für die USA, denn sie bilden im internationalen Vergleich das ?dicke Ende? der Gewichts-Skala. Der durchschnittliche Schokoladenkonsum lag bei zwei mal pro Woche. Allerdings zeigte die Auswertung der Ernährungsgewohnheiten der Studienteilnehmer: Je mehr Schokolade sie als der Durchschnitt aßen, desto eher lag ihr BMI unter dem Durchschnittswert. Der Effekt sei nicht stark, aber eindeutig signifikant und besonders bemerkenswert, da eigentlich das Gegenteil zu erwarten gewesen wäre, sagen die Forscher. Viele der Schokoladenliebhaber waren sogar überdurchschnittlich schlank, obwohl sie täglich mehr Kalorien zu sich nahmen als viele Studienteilnehmer, die wenig Schoko-Produkte aßen. Auch andere Faktoren der Lebensweise wie die sportliche Betätigung erklären den Gewichtsunterschied nicht, sagen die Wissenschaftler. Ihren Auswertungen zufolge ist also ein moderater Schokoladenkonsum der schlankmachende Faktor.

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„Unsere Ergebnisse belegen erneut, dass es im Zusammenhang mit Gewichtszunahme nicht nur auf die Anzahl der Kalorien von Lebensmitteln ankommt, sondern auch auf deren weitere Aspekte?, sagt Golomb. Bei der Schokolade vermuten die Forscher eine positive Wirkung auf den Energiestoffwechsel, der letztendlich zu einer Reduktion der Fetteinlagerung führt. Als verantwortliche Inhaltsstoffe kommen dabei die sogenannten Flavonole im Kakao infrage. Dunkle Schokolade ist besonders reich an diesen antioxidativen Pflanzenstoffen. Dieser Form sollte man deshalb auch den Vorzug geben, meint Golomb. Mengenempfehlungen können die Forscher aber bisher nicht geben.

Beatrice Golomb (University of California, San Diego) et al.: Arch Intern Med., 172[6]:519-521 © wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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