Ein japanischer Wissenschaftler hat Geigensaiten aus einem skurrilen Material hergestellt: Spinnenfäden. Shigeyoshi Osaki von der Nara Medical University bündelte dazu Tausende Fäden der Spinnenart Nephila maculata, bis eine feste aber auch flexible Struktur entstand.
Normalerweise streichen Geiger über Saiten aus Naturdärmen oder Nylonfasern. Nach Angaben des Forschers können die Spinnensaiten den Instrumenten einen ganz besonderen Klang entlocken. ?Einige professionelle Geigenspieler sagen, dass die Spinnensaiten eine besondere Klangfarbe erzeugten und so die Basis für eine neue Musik legen könnten?, sagt Osaki. Doch vorerst scheint keine Massenproduktion in Sicht, denn für eine einzige Geigensaite waren die Fasern von über 300 Spinnen nötig, berichtet der Wissenschaftler. Seit einigen Jahren arbeiten Forscher allerdings daran, Spinnenseide künstlich herzustellen. Sollte das klappen, könnte das faszinierende Material vielleicht doch die Musikwelt bereichern.
Quelle: Shigeyoshi Osaki (Nara Medical University): Physical Review Letters, accepted
© wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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