Videoaufnahmen des Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA dokumentieren, wie der Komet an der Sonne vorbei flitzt.
Astronomen können Lovejoy nun also auch noch weiter im Auge behalten. Auch die Teleskope der NASA werden ihn weiter beobachten, denn möglicherweise ist für den Himmelskörper noch nicht alles überstanden: ?Es könnte immer noch sein, dass der Komet nun doch zerbricht?, sagt Battams. Nach seiner traumatischen Begegnung könnte seine Struktur instabil geworden sein.
Lovejoy war erst am 27. November vom australischen Amateurastronomen Terry Lovejoy entdeckt worden. Er gehört zur sogenannten Kreutz-Familie, einer Gruppe Kometen, die regelmäßig die Sonne streifen. Sie sind nach dem deutschen Astronom Heinrich Kreutz benannt, der sie Ende des 19. Jahrhunderts erstmals beschrieben hatte. Vermutlich sind die Kreutz-Kometen vor rund 2.000 Jahren durch die Aufspaltung eines Riesenkometen entstanden. Jeden Tag zerfallen mehrere Kreutz-Kometen beim Vorbeiflug an der Sonne. Die meisten davon sind allerdings klein und kaum sichtbar.
Lovejoy ist ein ungewöhnlich großer Vertreter der Kreutz-Kometen. Bislang hatten die Wissenschaftler seine Größe auf 100 bis 200 Meter im Durchmesser geschätzt ? etwa zehn mal so groß wie ein durchschnittlicher Kreutz-Komet. Nach seiner bestandenen Feuerprobe müssen die Forscher seine Größe nun allerdings nach oben korrigieren: ?Ich vermute, Lovejoy hatte vor seinem Vorbeiflug an der Sonne etwa 500 Meter Durchmesser, andernfalls hätte er die Hitze nicht überstanden?, sagt Matthew Knight vom Lowell Observatory in Flagstaff, Arizona.