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Möglicher Zwilling der Erde entdeckt

Astronomie|Physik

Möglicher Zwilling der Erde entdeckt
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Vergleich unseres Sonnensystems mit dem von Kepler-22b. Der Planet umkreist seinen Stern in einem leicht geringeren Abstand als die Erde die Sonne. Bild: NASA
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat spektakuläre Daten zu einem Planeten veröffentlicht, der in 600 Lichtjahren Entfernung von der Erde einen sonnenähnlichen Stern umkreist: Kepler-22b befindet sich demnach in der sogenannten bewohnbaren Zone, in der es flüssiges Wasser geben könnte, hat Oberflächentemperaturen um 20 Grad Celsius und besitzt auch eine Größe, bei der Leben, wie wir es kennen, möglich wäre.

Die aktuellen Entdeckungen basieren auf neuen Daten des NASA-Weltraumteleskops ?Kepler?, das bereits 2010 erste Hinweise auf den Planeten geliefert hatte. Die Folgeuntersuchungen offenbarten nun, dass sich Kepler-22b in einem Abstand zu seinem Mutterstern befindet, in dem Planeten Oberflächentemperaturen aufweisen, bei denen potenziell vorhandenes Wasser flüssig wäre. Er ist etwa 2,4-mal so groß wie die Erde und damit nach NASA-Angaben der kleinste Planet, der bisher in der bewohnbaren Zone eines sonnenähnlichen Sterns dokumentiert wurde.

Noch bleiben allerdings Fragen offen: Ob es sich bei Kepler-22b tatsächlich um einen Gesteinsplaneten ähnlich wie die Erde handelt oder ob er flüssig oder gar gasförmig ist, stehe noch nicht fest, erklärten Wissenschaftler der NASA auf einer Pressekonferenz am Montag. Dennoch sind die Astronomen begeistert: ?Das ist ein Meilenstein auf der Suche nach einem Zwilling der Erde?, betont Douglas Hudgins vom Hauptsitz der NASA in Washington.

Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2009 hat sich das Kepler-Teleskop bei der Suche nach fernen Planeten als äußerst erfolgreich erwiesen: Es hat bisher mehr als 2.300 Hinweise auf diese sogenannten Exoplaneten geliefert, davon 48 Kandidaten in bewohnbaren Zonen. Von diesen ist Kepler-22b nun der erste, dessen Existenz sich mit Folgebeobachtungen bestätigen ließ.

Insgesamt konnten Planetenjäger bereits mehr als 700 Exoplaneten anhand der Kepler-Daten sicher identifizieren. Die meisten sind allerdings sogenannte Heiße Jupiter ? sie ähneln dem großen Gas-Planeten unseres Sonnensystems, umkreisen ihr Zentralgestirn aber in sehr geringerem Abstand. Sie kommen deshalb als mögliche außerirdische Lebensräume kaum infrage. Einen gesicherten Nachweis über einen potenziell erdähnlichen Planeten in der bewohnbaren Zone seines Heimatsterns gab es vor Kepler-22b nicht. Beobachtungen des Keck-Observatoriums hatten im vergangenen Jahr zwar Hinweise auf einen solchen Himmelskörper geliefert, Folgeuntersuchungen konnten aber die Existenz des Planeten Gliese 581g bisher nicht zweifelsfrei bestätigen.

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Mitteilung der NASA © wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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