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Wissenswert: Warum Frauen schneller frieren

Erde|Umwelt

Wissenswert: Warum Frauen schneller frieren
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wrw / pixelio.de
Fenster zu, es ist kalt! In vielen Büros ist es bei kühlem Wetter immer das gleiche: Die Männer reißen die Fenster auf und die Frauen machen sie schnell wieder zu, weil sie frieren. Das ist kein Klischee, sondern eine Tatsache: Männern ist es oft noch wohlig warm, während Frauen schon frösteln. Doch warum ? woher kommt dieser geschlechtsspezifische Unterschied beim Temperaturempfinden? Das hat uns Martin L. Gefragt ? vielen Dank dafür!

Die Antwort weiß Johannes Wagner von der Abteilung für Endokrinologie an der Schlossklinik Abtsee in Laufen: ?Das liegt letztendlich an dem Punkt, der Männer und Frauen grundsätzlich unterscheidet – dem Hormonhaushalt.? Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen weitet die Blutgefäße. Das erhöht zwar eigentlich die Durchblutung und macht Hände und Füße warm, dadurch wird aber auch viel Wärme an die Umwelt abgegeben. Ab etwa15 Grad Celsius drosselt der weibliche Körper deshalb die Durchblutung der Außenbereiche des Körpers, zu Gunsten der inneren Organe, sagt Wagner. Ohren, Nase, Füße und die gesamte Haut kühlen dadurch ab, melden dem Gehirn dann allerdings auch eine Untertemperatur: Kältegefühl macht sich breit. Prinzipiell reagiert der männliche Körper ebenfalls mit diesem System, bei Frauen sind aber bereits höhere Temperaturen der Auslöser.

?Wenn man in der Natur nach dem Warum fragt, ist häufig die Antwort: Die Fortpflanzung?, sagt Wagner. Bei Kälte muss der weibliche Körper vor allem die inneren Organe mit Wärme versorgen, um damit auch ein ungeborenes Kind zu schützen. Die Körperkerntemperatur hat bei Frauen im Hinblick auf eine mögliche Schwangerschaft hohe Priorität. Ein Kältegefühl hat dabei eine eindeutige Botschaft: Mach was dagegen ? zieh dir was an, oder geh ins Warme!

Ein weitere Ursache für den unterschiedlichen Wärmehaushalt von Männern und Frauen hat ebenfalls letztendlich einen hormonellen Ursprung: Das männliche Hormon Testosteron beschert den Männern eine größere Muskelmasse. Bei ihnen macht sie im Schnitt 40 Prozent des Körpers aus, bei Frauen dagegen nur 25 Prozent. Muskeln erzeugen ständig Wärme, die sich im Körper verteilt, das gibt den Männern einen größeren Wärmevorrat. Zu guter Letzt besitzen Männer auch noch eine dickere Haut als Frauen, das verringert zusätzlich die Verluste durch Wärmeabstrahlung. Frauen sind also auch im wahrsten Sinne des Wortes ?dünnhäutiger? im Puncto Kälteempfinden.

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dapd/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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