?Es war ein sagenhaftes Geräusch, wie das Klappern von Tausenden von Hämmern?, erinnert sich Quade. Der Felsbrocken, auf dem er stand, begann sich zu drehen wie ein Kreisel und stieß dabei mit benachbarten Brocken zusammen ? genau wie die zahllosen anderen Felsen auf der Ebene. Das Geräusch mahlender Felsen war unüberhörbar und dauerte etwa eine Minute an. ?Das Erdbeben hat uns gezeigt, wie es funktioniert?, sagt der Forscher.
Er und seine Kollegen fanden heraus, dass die Steine seit ein bis zwei Millionen Jahren auf der Ebene liegen. In der seismisch sehr aktiven Atacama-Wüste ereignet sich durchschnittlich viermal im Jahr ein Erdbeben. Daraus errechneten Quade und sein Team, dass die Felsen jeweils insgesamt etwa 50.000 bis 100.000 Stunden lang durchgeschüttelt und dabei abgeschmirgelt wurden.
Sie vermuten außerdem, dass Erdbeben die Felsen überhaupt erst aus den umliegenden Bergen in die Ebene befördert haben. ?Ich hatte mich schon jahrelang gefragt, wie diese schweren Felsen dorthin transportiert worden sind. Wie erodiert man eine Landschaft, in der es keinen Regen gibt??, fragt Quade. Er vermutet nun, dass es ähnliche Ansammlungen von polierten Findlingen auch auf anderen Planeten geben könnte, zum Beispiel auf dem Wüstenplaneten Mars. Die Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass der Mars noch seismisch aktiv ist ? wofür es wenig Anzeichen gibt.