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Spekulation um urzeitliche Riesenkraken

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Spekulation um urzeitliche Riesenkraken
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Das Selbsportrait eines Kraken? Diese Anordnung der Rückenwirbel von Fischsauriern erinnert den Geologen Mark McMenamin an die Saugnäpfe am Arm eines Kraken. (© Mark McMenamin)
Mark McMenamin hat mit seinem Vortrag auf der Jahrestagung der Geological Society of America in Minneapolis für Aufsehen gesorgt: Der Wissenschaftler von der Mount Holyoke College in Massachusetts berichtete über seine Schlussfolgerungen, die er aus der Untersuchung einer ungewöhnlichen Fundstätte von Fischsaurierfossilien gezogen hat. Sollte er mit seiner Vermutung Recht haben, jagten im Erdzeitalter der Trias gigantische Kraken riesige Fischsaurier und spielten mit ihren Überresten am Meeresgrund herum.

Der Geologie-Professor hat sich mit einer Frage beschäftigt, die schon vielen seiner Kollegen Kopfzerbrechen bereitet hat: Im US-Bundesstaat Nevada wurden Fossilien von 37 Fischsauriern entdeckt, die teilweise eine höchst seltsame Anordnung aufweisen. Neun der bis zu 14 Meter langen Skelette lagen in einer Reihe, genau in Nord-Süd-Richtung. Die Sedimentgesteine um die Fossilien lassen vermuten, dass sich die toten Fischsaurier auf dem Meeresgrund befanden. Das spricht gegen die These, sie seien gestrandet, ähnlich wie es bei den heutigen Walen manchmal vorkommt. Es wird noch bizarrer: Die einzelnen Glieder der Wirbelsäule verschiedener Tiere liegen seltsam geordnet vor – Wirbel von verschiedenen Stellen des Rückgrats sind in doppelten Linien in einem nahezu perfekten geometrischen Muster geordnet.

?Dass hier die Rückenwirbel verschiedener Tiere von selbst entsprechend auseinandergefallen sind und sich dann geordnet haben, kann nicht sein?, sagt McMenamin. Er sieht in der seltsamen Anordnung dagegen das Werk eines intelligenten Räubers: Er vermutet, dass die Skelette der Fischsaurier die Reste der Beute eines riesigen Tintenfischs sind, der mit einer möglichen Länge von 30 Metern doppelt so groß war wie die größten Vertreter der heutigen Tiefsee-Kalmare.

Vielleicht waren die gigantischen Kopffüßler der Trias auf die Jagd von Fischsauriern spezialisiert. Möglicherweise haben sie mit den Überresten ihrer Opfer gespielt und ihre Knochen dabei geordnet: „Moderne Kraken machen das auch?, sagt McMenamin. Die heutigen Tintenfische sind für ihre enorme Intelligenz bekannt ? vielleicht war das bei den urzeitlichen Vertretern auch schon der Fall. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und lässt sich zu einer skurrilen Spekulationen hinreißen: Ihn erinnert die Anordnung einer Reihe der scheibenförmigen Rückenwirbel an die Verteilung der Saugnäpfe am Arm eines Kraken. Vielleicht hat der urzeitliche Räuber eine Art Selbstporträt zusammengepuzzelt, so die Vorstellung von McMenamin.

Mark McMenamin (Mount Holyoke College in Massachusetts), Vortrag auf der Jahrestagung der Geological Society of America in Minneapolis wissenschaft.de – Martin Vieweg
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