Beide Forscherteams hatten es sich zum Ziel gesetzt, die Dynamik des Universums auszumessen, mit fernen Supernovae als Fixpunkte. Sie konzentrierten sich dabei auf eine bestimmte Art von Supernova, den Sternenexplosionen vom Typ Ia. Es handelt sich dabei um die Explosion eines eines weißen Zwergs vom Ausmaß der Erde. Eine einzige solche Sternenexplosion kann so viel Licht erzeugen wie das gesamte Leuchten einer Galaxie. Alles in allem fanden die zwei Forscherteams über 50 solcher entfernter Supernovae. Sie entdeckten, dass deren Licht schwächer war als es den Berechnungen zufolge eigentlich sein müsste. Daraus schlossen die Astronomen, dass sich das Universum mit zunehmender Geschwindigkeit ausdehnt. Zu dieser Schlussfolgerung kamen beide Forschergruppen dabei unabhängig voneinander.
Den Wissenschaftlern zufolge ergibt sich aus der beschleunigten Ausdehnung des Universums sein finales Schicksal: Die Expansion könnte nie aufhören, alles wird leer, kalt und dunkel und die Materie zerfällt. Den aktuellen Hypothesen zufolge wird die beschleunigte Ausdehnung durch die sogenannte ?dunkle Energie? angetrieben. Diese Bezeichnung passt gut zum tatsächlichen Wissensstand: Die dunkle Energie ist eines der größten Rätsel der Physik. Sie macht vermutlich etwa drei Viertel der Energie im Universum aus.
Das Nobelpreis-Komitee sieht die Preisträger als Lichtbringer in die unendlichen Weiten der offenen Fragen: Die Ergebnisse haben Einblicke in ein Universum ermöglicht, das zu einem großen Teil unbekannt ist. Die große Errungenschaft der Wissenschaftler sei dabei auch gewesen, neue spannende Fragen aufzuwerfen.