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Das Aus der Urzeit-Vögel

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Das Aus der Urzeit-Vögel
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Nach dem Meteoriteneinschlag vor 65 Millionen Jahren waren nahezu alle Arten der urzeitlichen Vögel verschwunden. Foto: Nicholas Longrich
Mit den Dinosauriern verschwanden vor etwa 65 Millionen Jahren auch die meisten der damals bereits existierenden Vogelarten. Diese These untermauert nun ein amerikanisches Forscherteam aus Yale durch die Auswertung und zeitliche Einordnung von Knochenfunden. Demnach fielen die urtümlichen Vögel ebenfalls dem Meteoriteneinschlag am Ende der Kreidezeit zum Opfer, lediglich ein paar Arten überlebten die Naturkatastrophe und sind somit die Ahnen der über 10.000 heutigen Vogelarten.

Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft hat vor 65 Millionen Jahren ein großer Himmelskörper die Erde getroffen und dadurch zahlreiche Pflanzen und Tierarten vernichtet. Das Forscherteam um Nicholas Longrich von der Universität Yale lieferte nun deutliche Hinweise darauf, dass dieser sogenannte KT-Impact auch für das Aussterben der meisten urzeitlichen Vogelarten verantwortlich war. Bislang war sich die Wissenschaft nicht einig, ob die meisten Arten nicht schon vor dem Einschlag des Meteoriten nach und nach verschwunden waren.
Die Tatsache, dass bislang nur wenige fossile Vogelknochen gefunden wurden, erschwert die Arbeit der Paläontologen erheblich. ?Vögel haben sehr leichte, fragile Knochen. Sie können leicht zerstört oder von Flüssen fortgetragen werden?, erklärt Longrich. Sein Team untersuchte knapp 25 Fossilien, die aus Nordamerika stammen und in verschiedenen Museen archiviert sind. ?Wir haben die Knochen viel detaillierter betrachtet und akribischer verglichen als alle Forscher zuvor?, so Longrich. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die meisten der untersuchten Arten fast ausnahmslos vor bis zu 300.000 Jahren vor dem KT-Impakt existierten. Funde aus der Zeit nach der großen Katastrophe sind jedoch nicht bekannt ? für die Forscher ein klares Indiz für das abrupte Aussterben der gefiederten Spezies: ?Diese neuen Erkenntnisse beenden das Kapitel dieser Diskussion endgültig?, resümiert Longrich.

Nur einzelne Arten haben offenbar den Meteoriteneinschlag und dessen Folgen überlebt. Diese Arten seien die Ahnen der heutigen Vogelwelt. Allerdings hat unsere Vogelwelt kaum noch etwas mit der vor 65 Millionen Jahren gemeinsam. Vor allem haben sich die Arten viel stärker aufgefächert und an die einzelnen ökologischen Nischen und Klimazonen angepasst ? vom Pinguin bis zum Flamingo.

Nicholas Longrich (Yale University, New Haven) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1073/pnas.1110395108 wissenschaft.de ? Marion Martin
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