Umso überraschender ist nun die Entdeckung, dass die kleinen Kletterkünstler unsichtbare Spuren auf ihrem Weg hinterlassen. Sie bestehen aus Phospholipiden, fettartigen Bausteinen, wie sie beispielsweise auch in der Zellmembran vorkommen, haben Forscher von der University of Akron im US-Bundesstaat Ohio nun entdeckt. Sie hatten dazu bei Geckos, die sich in der letzten Phase der Häutung befanden, die letzten Hautreste von den Fußballen entfernt und die Tiere dann über eine Glasplatte laufen lassen. Diese war zuvor gereinigt und mit einer dünnen Wasserschicht benetzt worden, was einen besseren Kontrast beim Aufspüren der Geckofußabdrücke ermöglichen sollte.
Die gleichen Experimente führte das Team anschließend auch mit Geckos durch, die sich schon drei Wochen zuvor gehäutet hatten, um sicherzugehen, dass der Fußabdruck nicht eine Folge des Häutungsprozesses ist. Auch bei diesen Tieren zeigte sich ein fettiger Fußabdruck. Mittels sogenannter oberflächensensitiver Spektrometrie gelang es den Forschern, den schwachen Fußabdruck sichtbar zu machen. Zusätzliche Analysen verrieten ihnen dann auch die Zusammensetzung: Die Lipide enthielten überwiegend wasserabweisende Methyl- und Methylengruppen, wohingegen keinerlei Spuren von Wasser nachzuweisen waren.
Die Forscher vermuten, dass die Präsenz der Lipidschicht die Spatulae vor Abnutzung bewahren, was auch ihre hohe Belastbarkeit beim Hinaufklettern einer Wand erklärt. Auch bieten ihre Ergebnisse eine mögliche Erklärung für die bemerkenswerten Selbstreinigungskräfte der Geckofüße: Wenn die Härchen mit einem derart stark wasserabweisenden Film überzogen sind, bleibt an ihnen auch kein Schmutz haften, so die Forscher. Welchen Anteil die fettige Schicht dagegen tatsächlich an den Klebefähigkeiten der Geckofüße haben, muss noch geklärt werden.