Das Forscherteam um Michael Callahan untersuchte nun mit besonders genauen Analysemethoden zwölf primitive, kohlenstoffreiche Meteoriten. Auf elf davon wiesen sie mindestens eine Nukleinbase nach. Der berühmte Murchison-Meteorit aus Australien und ein Meteorit aus der Antarktis enthielten sogar fünf beziehungsweise sechs verschiedene Basen. Darunter waren Adenin und Guanin, die in der DNA vorkommen, aber auch verwandte Substanzen, die von irdischen Organismen kaum verwendet werden. „Dass wir Nukleinbasen gefunden haben, die für die irdische Biochemie untypisch sind, deutet stark auf eine außerirdische Herkunft hin“, sagt Co-Autor Jim Cleaves.
Um eine Verunreinigung auszuschließen, untersuchten die Forscher auch den Boden und das Eis in der Umgebung der Meteoriten. Dort tauchten die Stoffe nicht auf. In Experimenten wies das Team zudem nach, dass die gefundenen Nukleinbasen bei chemischen Reaktionen zwischen Ammoniak, Blausäure und Wasser entstehen können. Die ersten Erbmoleküle könnten daher ein „erweitertes genetisches Alphabet“ genutzt haben, wie es die Forscher formulieren. Erst später legte sich die Biologie dann offenbar auf die vier Basen Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin fest.