Nach Karbonaten suchen auch die Marsforscher intensiv. Dabei verlassen sie sich vor allem auf die Fernerkundung. Sie verwenden Instrumente auf Satelliten wie dem Mars Reconnaissance Orbiter, um Mineralien auf der Oberfläche nachzuweisen. Karbonate, die ein Beleg für frühere Ozeane wären, traten dabei nur an wenigen Stellen zutage.
Doch der Kalkstein könnte trotzdem da sein, berichten jetzt die Forscher um Bishop. Womöglich verbirgt er sich allerdings unter einer Art Tarnmantel. Die Mojave-Gesteine sind größtenteils von einem dünnen Überzug aus Rost bedeckt, einem so genannter Firnis. Dieser Firnis machte den Kalk für Instrumente, wie sie auf den Satelliten vorhanden sind, weitgehend unsichtbar. „Er maskiert die spektrale Signatur der Karbonate“, sagt Chris McKay, einer der Autoren.
Falls es auf dem Mars doch mehr Karbonate gibt als es bislang den Anschein hat, dann könnten sie lange als Refugium für mögliche Mars-Organismen gedient haben. Unter dem Firnis der Mojave-Gesteine hatten sich jedenfalls widerstandsfähige Blau-Algen angesiedelt, stellten die Forscher fest. „Die Organismen in der Mojave-Wüste werden durch den Eisenoxid-Überzug vor tödlicher UV-Strahlung geschützt“, sagt McKay. „Diese Überlebenstaktik könnte auch auf dem Mars eine Rolle gespielt haben ? falls es dort früher einmal Leben auf der Oberfläche gab.“