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Auslese der Woche: Nachrichten aus der Wissenschaft kompakt

Allgemein

Auslese der Woche: Nachrichten aus der Wissenschaft kompakt
Hoffnung auf schnell wirkende Antidepressiva

Eine Studie hat den unmittelbar stimmungsaufhellenden Effekt der Substanz Ketamin aufgeklärt. Bislang war unklar, wie die Wirkung entsteht. Eine Injektion kann binnen Stunden schwere depressive Symptome mildern. Versuche an Mäusen haben gezeigt, dass durch Ketamin ein spezielles Protein im Nervensystem aktiviert wird, was mit einer Verhaltensänderung der Tiere einhergeht. Die Entdeckung könnte laut den Forschern zur Entwicklung neuer, schnell wirksamer Antidepressiva führen. Ketamin selbst hat starke Nebenwirkungen und eignet sich deshalb nicht für eine Therapie. Viele Antidepressiva, wie beispielsweise die sogenannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wirken erst nach Wochen oder Monaten. Für akut Betroffene oder suizidgefährdete Patienten ist diese verzögerte Wirkung bislang ein erhebliches Problem.(Anita E. Autry et al.: „Nature“, DOI: 10.1038/nature10130)

Leuchtende Zellen bilden Bio-Laser

Es klingt wie Science-Fiction: Lebewesen, die aus ihrem Körper heraus Laserstrahlen verschießen können. Auf simpler Stufe ist Forschern das nun gelungen. Sie haben genetisch veränderte Zellen erzeugt, die sehr kurze Laser-Impulse abgeben können. Grundlage für den Effekt ist das sogenannte „grün fluoreszierende Protein“ (GFP), das schon seit langem in der Zellbiologie eingesetzt wird. Es stammt ursprünglich aus einer leuchtenden Meeresqualle. Die Forscher ließen das Protein in großer Menge von Säugetierzellen herstellen, die sie zwischen winzige Spiegel platzierten. So wurde das Licht fokussiert und schließlich zu einem winzigen Laserlicht gebündelt. Die Technik könnte den Forschern zufolge in Zukunft zur Kommunikation zwischen Zellen und elektronischen Geräten dienen. (Malte C. Gather und Seok Hyun Yun, Nature Photonics, doi:10.1038/nphoton.2011.99

Forscher wollen das HI-Virus an seinen Stacheln packen

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Der Aids-Erreger ist eine winzige Kugel, aus der etwa ein Dutzend Stacheln ragen. Das Virus braucht diese Eiweißstrukturen, um in Körperzellen einzudringen und sich dort zu vermehren. Die Stacheln sind eigentlich eine Schwachstelle des Virus, denn sie bieten einen Angriffspunkt für das Immunsystem. Deshalb hat das HI-Virus einen Schutzmechanismus entwickelt. Schweizerische Forscher sind dem nun auf die Spur gekommen: Die Stacheln besitzen molekulare Schutzschilde, die vor den Antikörpern des menschlichen Immunsystems schützen. Die Schilde bestehen aus zwei Eiweißen, die sich wie Schlaufen um die Viren-Stacheln winden. Fehlen die Schlaufen, kann das Immunsystem den Aids-Erreger ohne Probleme hemmen, wie die Forscher herausfanden. Die Erkenntnisse könnten helfen, eine Impfung gegen Aids zu entwickeln. (Peter Rusert et al.: „JEM“, doi: 10.1084/jem.20110196)

Mit Miezen gegen Katzen-Allergie

Eine aktuelle Studie hat belegt: Früher Kontakt mit Katzen senkt das Allergierisiko gegen das beliebte Haustier. Für ihre Untersuchung haben Wissenschaftler den Zusammenhang von Allergien und Katzenhaltung bei rund 600 Studienteilnehmern von Geburt an bis ins Alter von 18 Jahren untersucht. Ergebnis: Kinder, die schon als Baby mit einer Katze gelebt hatten, entwickelten später nur halb so oft eine Allergie gegen die Tiere wie ihre Altersgenossen ohne Katzen-Kontakt. (Wegienka et al.:
„Clinical & Experimental Allergy“2, Doi: 10.1111/j.1365-2222.2011.03747.x.)

Das Erfolgspotential eines Popsongs spiegelt sich im Gehirn von Jugendlichen wider

Es gibt offenbar einen Zusammenhang zwischen dem Erfolg eines Musikstücks und der Gehirnaktivität von Jugendlichen beim erstmaligen Hören des Titels. Eine Studie der Emory Universität im US-Bundesstaat Georgia konnte das belegen. Vor einigen Jahren wurden Jugendliche im Kernspintomographen beobachtet, während sie bestimmte Popsongs hörten. Jetzt schaute sich der Leiter der Studie die Verkaufszahlen der betreffenden Titel an und verglich sie mit den Aktivitätsmustern von damals. Bei starker Aktivität in einer bestimmten Hirnregion hatte etwa jeder dritte Song Erfolg. Zeigte sich dagegen keine Aktivität, floppte das Lied mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit, so das Ergebnis der Analysen. (Gregory S. Berns et al.: „Journal of Consumer Psychology“, doi: 10.1016/j.jcps.2011.05.001)

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