Für ihre Untersuchung wählten die Forscherinnen 30 Bilder von abstrakt malenden Expressionisten aus, die in mindestens einem wichtigen Kunstbuch erwähnt sind. Diese kombinierten sie paarweise mit Bildern, die von Kindern, Gorillas, Schimpansen, anderen Affen oder Elefanten stammten. Die Bilder eines Paares sollten sich dabei oberflächlich ähneln und in mindestens zwei Eigenschaften wie Farbe oder Linienführung übereinstimmen. Die ersten zehn Bildpaare wurden ohne Bildunterschrift gezeigt. Bei den nächsten zehn Paaren brachten die Forscherinnen Etiketten an, die die Bilder korrekt einem Künstler oder einem Laien zuordneten. Bei den letzten zehn Bildpaaren waren die Bildunterschriften dagegen vertauscht, so dass die Gemälde von Künstlern angeblich von einem Kind oder Tier stammten und umgekehrt.
Teilnehmer der Studie waren 32 Kunststudenten sowie 40 Studenten, die andere Fächer studierten. Alle Probanden betrachteten die Gemälde am Computer und sollten bei jedem Bildpaar angeben, welches Bild sie als hochwertiger einschätzten und welches sie lieber mochten. Das Ergebnis: Sowohl die Kunststudenten als auch die anderen Studenten schätzten die Bilder von Künstlern als besser ein und zogen sie meist auch den Bildern von Laien vor.
Dabei neigten die Studenten ohne künstlerischen Hintergrund dazu, die professionellen Bilder vor allem dann als besser einzustufen, wenn diese auch als Bilder von Künstlern gekennzeichnet waren. Dies stimme mit den Ergebnissen früherer Untersuchungen überein, dass Bilder positiver eingeschätzt werden, wenn ein Schild sie als Werk eines berühmten Künstlers ausweist, erläutern die Forscherinnen. Die Kunststudenten ließen sich von diesen Labels dagegen nicht beeinflussen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass auch Laien die Gemälde professioneller Künstler von Bildern von Kindern oder Tieren unterscheiden können, schlussfolgern die Wissenschaftlerinnen.