Dann teilten die Forscher die Elefanten in sechs Gruppen mit je zwei Tieren ein und wickelten ein Seil so um das Brett, dass die beiden Enden auf einer Höhe lagen und dass sich beim Ziehen an einem Ende lediglich das Seil selbst, nicht aber das Brett bewegte. Das Holz selbst geriet nur dann in Bewegung, wenn an beiden Enden gleichzeitig gezogen wurde. Die Elefanten wurden dann paarweise mit der Aufgabe konfrontiert, das Brett zu sich heranzuholen. Das Ergebnis: Nach nur zwei Tagen schafften es alle Tiere in mindestens acht von zehn Fällen, die Belohnung zu ergattern.
Um auszuschließen, dass die Elefanten das Seil nicht einfach nur mit dem Rüssel packten, sobald sie es erblickten, machten die Wissenschaftler einen weiteren Test: Sie führten erst einen Elefanten an das eine Seilende heran und mit einer Verzögerung von bis zu 45 Sekunden den zweiten an das andere Ende. Insgesamt drei Tage dauerte der Test, und die Rüsseltiere verbesserten ihre Leistung während dieser Zeit erheblich: In 88 bis 97 Prozent der 60 Versuche zeigten sich die Tiere geduldig und warteten auf den helfenden Rüssel des anderen, bevor sie das Seilende anpackten.
Im nächsten Versuch befestigten die Forscher dann das Seil derart an dem Holzbrett, dass sich nur ein Seilende in Reichweite der Elefanten befand. Somit war jeder Versuch, das Brett zu sich zu ziehen, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Wissenschaftler beobachteten schon nach einem Trainingstag, dass keines der sechs Elefantenteams versuchte, an dem verbleibenden Seilende zu ziehen. Damit konnten die intelligenten Dickhäuter nicht nur erkennen, dass der Partner unverzichtbar war, sondern auch, dass er Zugang zu dem zweiten Seilende haben musste, um die Aufgabe gemeinsam lösen zu können.