Für ihre Untersuchungen nutzten die Forscher eine Maus-Zuchtlinie, die extra für die Alzheimerforschung entwickelt worden ist. Im Gehirn der Tiere bilden sich schon nach sechs Monaten die alzheimertypischen Plaques. Bei ihnen reicht die natürliche Produktion von Parkin nicht aus, um eine genügende Entsorgung der Beta-Amyloid-Proteine zu gewährleisten. Bei diesen Mäusen schleusten die Wissenschaftler nun zusätzliche Parkin-Gene mit einer raffinierten Methode ins Gehirn: Ein spezieller Virus überträgt die Erbinformation in die Zellen der Mäuse. Dadurch bilden die Nerven verstärkt das entsprechende Eiweiß.
So erreichten die Forscher ihren Analysen zufolge eine um 50 Prozent höhere Versorgung mit Parkin in den Nervenzellen. Das Resultat der dadurch verstärkten Aktivität der Eiweiß-Müllabfuhr, war eine um 75 Prozent geringere Anhäufung von Plaques im Gehirn der behandelten Mäuse im Vergleich zu ihren Kollegen ohne diese Gen-Therapie. Damit war weitestgehend eine normale Funktion der Nerven gewährleistet, sagen die Wissenschaftler.
Sie hoffen nun, dass diese Therapie auch bald Menschen mit Alzheimer helfen kann. Das Ziel wird dabei sein, die Behandlung so früh wie möglich einzusetzen: „Unsere Hoffnung ist es, den gesamten Prozess frühzeitig zu stoppen“, sagt Charbel E-H Moussa. Falls die Alzheimer-Diagnose erst im fortgeschrittenen Stadium erfolge, könne aber zumindest möglicherweise noch die weitere Anhäufung von Plaques verhindert werden.