Für ihre Studie brachten Yasuo Nagasaka und seine Kollegen Japanmakaken ( Macaca fuscata) zunächst bei, mit einer Hand einen Knopf zu drücken. Im ersten Experiment wurden dann zwei Affen in einen Versuchsraum gebracht und saßen einander gegenüber. Beide begannen nun – wie zuvor gelernt – den jeweils vor ihnen befindlichen Knopf zu drücken. Die Forscher zeichneten dabei jeweils die Zeiten und den Takt des Drückens beider Affen auf.
Knopf drücken im Gleichtakt
Bei der Auswertung der Daten stellen die Wissenschaftler fest, dass die Affen im Laufe des Experiments das Tempo ihres Knopfdrückens änderten: Sie verlangsamten oder beschleunigten ihre Bewegungen so, dass sie sie zu denen ihres Gegenübers passten. Am Ende drückten entweder beide im gleichen Takt oder jeweils halb oder doppelt so schnell wie ihr Partner.
In einem zweiten Experiment testeten die Forscher, ob die Affen auch auf einen nur per Video präsenten Partner so reagierten. Wie sie berichten, war dies in der Tat der Fall: Sahen die Makaken das Video eines Knopf drückenden Artgenossen, passten sie ebenfalls ihr Bewegungstempo an diesen an – wenngleich nicht ganz so schnell und genau wie bei einem tatsächlich präsenten Partner, erklären die Forscher. Auf welches Tempo sich die beiden Affen unwillkürlich einigten, sei dabei zudem individuell und je nach Paar verschieden.
„Der Grund, warum die Affen diese Art der Verhaltens-Synchronisation zeigten, ist nicht klar“, erklären Nagasaka und seine Kollegen. Es sei in jedem Falle unwahrscheinlich, dass die Tiere diese Art der Tempoanpassung erst im Laufe des Experiments gelernt hätten, denn es sei extrem schwierig, Japanmakaken absichtlich dazu zu bringen, ihre Bewegungen mit etwas oder jemandem zu synchronisieren. Das Verhalten müsse daher unbewusst ablaufen – möglicherweise sei es ähnlich wie beim Menschen eine Anpassung an die soziale Lebensweise.