Belauscht und beobachtet
Die Forscher führten ihre Untersuchungen an freilebenden Gruppen von Zebramangusten in einer Forschungsstation in Uganda durch. Sie beobachteten die Tiere, zeichneten ihre Laute auf und analysierten die Klangmuster im Detail. Dabei offenbarte sich, dass die Rufe trotz ihrer Kürze mehrere zeitlich getrennte Stimmeinsätze aufweisen. Die Forscher vermuteten daher, dass diese Strukturen eine Bedeutung besitzen könnten. Deshalb untersuchten sie nun gezielt, ob es einen Zusammenhang zwischen einzelnen Rufen und dem Verhalten der Tiere gibt.
Die Tiere einer Gruppe können Mitglieder anhand des charakteristischen Rufs unterscheiden, beobachteten die Verhaltensforscher. Mangusten verfügen außerdem über ein breites Spektrum an Lauten mit denen sie Tätigkeiten koordinieren können und den Gruppenzusammenhalt aufrechterhalten. Unsere Ergebnisse weisen nun darauf hin, dass das Eingangsgeräusch eines jeweiligen Rufes Auskunft über die Identität des rufenden Tiers gibt, berichtet Jansen. Der zweite, mehr klangliche und einem Vokal ähnliche Teil der Lautäußerung informiere dagegen über die aktuelle Tätigkeit des Rufers, so die Ergebnisse der Biologen.
Damit zeigen sie nun erstmals, dass eine Tierart über Lautäußerungsstrukturen verfügt, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Vokal- und Konsonantensystem der menschlichen Sprache haben. Die Forscher sind allerdings überzeugt, dass Zebramangusten nicht die einzigen sind, die Silben strukturieren können. Das Beispiel der Zebramangusten zeigt, dass sogenannte einfache tierische Lautäußerungen weitaus komplexer sein können, als man bisher für möglich hielt, sagt Co-Autor David Jansen von der Universität Zürich.