Den Ergebnissen zufolge ist der Zusammenhang deutlich: Je länger die Arbeitszeit, desto häufiger treten die genannten gesundheitlichen Beschwerden auf. Nur jeder zehnte Teilzeitbeschäftigte mit weniger als 19 Wochenarbeitsstunden klagte beispielsweise über Schlafstörungen. Bei den Beschäftigten in Vollzeit ist es dagegen bereits jeder Fünfte und bei Menschen mit deutlich überlangen Arbeitszeiten von mehr als 60 Stunden pro Woche leidet sogar etwa jeder Vierte unter Schlafbeschwerden. Kommen noch erschwerende Faktoren wie Schichtarbeit, variable Arbeitszeiten, Arbeit an Wochenenden oder schlechte Planbarkeit der Arbeitszeit dazu, steige die Rate der Gesundheitsstörungen sogar noch weiter an.
Aus den Befragungen ging ebenfalls hervor, dass die Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit auch ihre Schatten auf das Sozialleben der Menschen wirft: Die subjektive Einschätzung der Vereinbarkeit von Arbeit, Freizeit und Familie schwindet mit den längeren Arbeitszeiten. Auch eine Flexibilisierung, beispielsweise durch Gleitzeitmodelle, mildere die negativen sozialen und auch gesundheitlichen Effekte langer Arbeitszeiten nur wenig ab, so das Ergebnis der Auswertungen.
Die BAuA sieht in diesen Ergebnissen eine klare Botschaft: Bei der Diskussion um weitere Arbeitszeitverlängerungen sollte nicht zu kurz gedacht werden, mit einem einseitigen Blick auf den vermeintlichen Vorteil. Auf lange Sicht könnte sich der Vorteil, den Arbeitszeitverlängerungen und -flexibilisierungen bringen sollen ins Gegenteil verkehren: Die Lohnkosten könnten dann durch steigende Krankenstände wachsen und die Produktivität sinken.