In ihrer Studie hatten die Forscher vorab getestet, wie gut jeder der insgesamt 120 Studienteilnehmer einen ihnen völlig unbekannten Dialekt verstehen konnte. Sie verwendeten dafür eine künstliche Sprachvariante, um sicherzustellen, dass keiner der Probanden im Vorteil war. Die Wissenschaftler spielten ihnen dann 100 Sätze vor und teilten die Versuchspersonen in Gruppen, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen sollten: Während eine der Gruppen die Sätze lediglich hörte, gaben andere Probanden das Gehörte mit eigenem Akzent wieder. Wieder andere sollten den Text in dem fremden Dialekt wiederholen.
Im Anschluss an das Training überprüften die Wissenschaftler, wie gut die Probanden der einzelnen Gruppen den vorher unbekannten Akzent verstehen konnten. Ergebnis: Die Studienteilnehmer, die den Akzent des Gehörten nachgeahmt hatten, waren gegenüber den anderen Teilnehmern deutlich im Vorteil und konnten nach der kurzen Trainingsphase den vorher unbekannten Dialekt viel besser verstehen.
Die Studie zeigt, dass das Imitieren anderer den Austausch mit den Mitmenschen stärkt – durch ein besseres Verständnis der gesprochenen Sprache. „Wenn jemand mit sehr starkem Akzent spricht, dann verstehen wir ihn besser, wenn wir seinen Akzent nachahmen und so sprechen wie er“, resümiert Adank. Zwar empfänden es viele als unangenehm, wenn man ihren Akzent in einem Gespräch imitiert. Doch wenn das Gehirn die Stimme unbewusst verstellt, um sich dem Gegenüber anzupassen und ihn so besser verstehen zu können, dann ist das eine durchaus clevere Strategie, sagt die Forscherin.