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Schrumpfende Antarktis

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Schrumpfende Antarktis
Die Klimaphänomene El Niño und La Niña haben eine deutlichen Einfluss auf die Eismassen des Südpols. Zu diesem Schluss sind Wissenschaftler des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ in Potsdam gekommen, nachdem sie von Schwerefeldsatelliten erhobene Daten über die Südpolregion ausgewertet hatten. Die Studie der Forscher um Ingo Sasgen bestätigt und präzisiert die Theorie, wonach Niederschlagsschwankungen im Polargebiet in direktem Zusammenhang mit der El-Niño-Warmphase und der La-Niña-Kaltphase stehen. Bislang stützte sich diese Annahme lediglich auf die Daten, die einzelne Wetterstationen ermittelt hatten. Durch die Erfassung mit Hilfe der Satelliten steht nun eine breitere Datenbasis zur Verfügung und die Theorie somit auf stabileren Füßen.

Dank der 2002 gestarteten Satellitenmission GRACE kann das Schwerefeld der Erde sehr genau analysiert werden. Massereiche Gebiete wie Gebirge oder eben Eisfelder zeichnen sich auf den Satellitenbildern deutlich ab. Etwaige Veränderungen können entsprechend gut verfolgt werden, so auch die Zu- oder Abnahme der Eismassen. Auf diese Weise gelang es den Forschern, zwei Regionen auszumachen, die besonders von Schwankungen in der Eismächtigkeit betroffen sind: Die Antarktische Halbinsel, wo sich die Luft über den globalen Durchschnitt hinaus erwärmt hat und große Schelfeisgebiete im Verschwinden begriffen sind, sowie das Amundsen-Gebiet der West-Antarktis, wo sich die Dicke des Eisschildes ebenfalls rapide ändert.

„In der GRACE-Zeitreihe konnte zum ersten Mal direkt beobachtet werden, wie die Eismasse in den beiden Gebieten durch Schwankungen im Niederschlag von Jahr zu Jahr variiert“, sagt Ingo Sasgen. Auch war der Zusammenhang mit den Klimaphänomenen El Niño und La Niña deutlich zu erkennen. Nach Angaben der Forscher führen die kühleren La-Niña-Jahre zu einem ausgeprägten Tiefdruckgebiet über der Amundsen-See, was hohe Niederschläge entlang der Antarktischen Halbinsel begünstigt. In der Folge nimmt die Eismasse dort zu. Im Amundsen-Gebiet hingegen dominiere zu diesen Zeiten trockene Luft aus dem Landesinneren. „El-Niño-Jahre mit ihren Warmphasen führen zu genau umgekehrten Mustern: Niederschlags- und Massenabnahme in der Antarktischen Halbinsel, beziehungsweise Zunahme im Amundsen-Gebiet“, erläutert Co-Autor Maik Thomas.

I. Sasgen (Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ, Potsdam) et al.: Pressemitteilung doi:10.1016/j.epsl.2010.09.015
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