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Schwindender Artenreichtum

Erde|Umwelt

Schwindender Artenreichtum
Der Artenreichtum der Erde schwindet rasant: 20 Prozent der Wirbeltierarten sind momentan vom Aussterben bedroht, und jedes Jahr erhöht sich für 52 weitere Arten der Gefährdungsstatus. Diese Schätzung geht aus einer Auswertung von mehreren unterschiedlichen Studien zur Entwicklung der Artenvielfalt hervor. Sie ermöglicht es einem internationalen Team aus 23 Wissenschaftlern zum ersten Mal, das Ausmaß des globalen Artensterbens zu beurteilen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass unser Planet momentan das sechste Massensterben seiner Geschichte durchmacht. Die Berechnungen der Forscher zeigen allerdings auch, dass Naturschutzmaßnahmen durchaus Erfolg haben können. Demnach wäre die Lage wesentlich dramatischer, wenn es in den letzten 40 Jahren nicht Projekte gegeben hätte, um die Natur und bedrohte Aren zu schützen.

Die Wissenschaftler um Paul Leadley von der Universität Paris-Süd hatten die Ergebnisse fünf aktueller Umweltstudien verglichen und zusätzlich viele weitere Untersuchungen zur Entwicklung der Biodiversität auf der Erde ausgewertet. Insgesamt 25.000 Säugetiere, Amphibien, Fische, Vögel und Reptilien erfasste die Analyse. Demnach werden aktuell etwa 20 Prozent dieser Wirbeltierarten als bedroht eingestuft. Obwohl die Wirbeltiere nur etwa drei Prozent aller Tierarten stellen, kommt ihnen dennoch eine zentrale Schlüsselfunktion in den Lebensgemeinschaften zu. Sterben bestimmte Arten aus, kann das zu fatalen Kettenreaktionen in den Ökosystemen führen. Die Analyse der gesammelten Daten ergab eine große Übereinstimmung in den Grundaussagen der verschiedenen Studien: “Unseren Ergebnissen zufolge steht außer Frage, dass, wenn wir so weitermachen wie bisher, wir einen katastrophalen Artenschwund erleben werden”, sagt Paul Leadley.

Die wichtigsten Ursachen für den Rückgang der Artenvielfalt sehen die Wissenschaftler im Schrumpfen der Lebensräume, der übermäßigen Nutzung durch Jagd oder Fischfang und auch durch das Einwandern fremder Tierarten, die ansässige Arten verdrängen. Projekte, die sich diesen Ursachen entgegenstemmen, konnten den Analysen der Forschern zufolge die Lage verbessern. “Die Tatsache des enormen Verlusts an Artenvielfalt mag zu einem Gefühl der Hilflosigkeit führen”, sagt Dean Mindell von der California Academy of Sciences in San Francisco, ein Mitautor der Studie. “Aber Umweltschutzmaßnahmen können helfen – wir hoffen, dass unserer Untersuchungen aktuellen und zukünftigen Umweltkampagnen mehr Nachdruck verleihen werden.”

Paul Leadley (Universität Paris-Süd) et al.: Science, Onlinevorabveröffentlichung, doi: 10.1126/science.1194442 dapd/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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