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Komplexe Körpergröße

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Komplexe Körpergröße
Ob ein Mensch groß oder klein ist, hängt von mehr als 180 verschiedenen Genen ab. Das hat ein internationales Forscherteam herausgefunden, indem es mehrere Studien von Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern kombinierte und neu auswertete. Die entsprechenden Erbinformationen können dabei in mehreren Hundert unterschiedlichen Varianten vorliegen, von denen jede den Träger ein Stückchen größer oder kleiner macht. Diese Effekte addieren sich auf und verändern schließlich gemeinsam die Körpergröße eines Menschen. Allerdings sind die jetzt identifizierten 180 Gene noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: Sie erklären lediglich zehn Prozent der tatsächlichen Größenvariation des Menschen.

Bisher hatten die verschiedenen Wissenschaftlergruppen getrennt voneinander die genetischen Grundlagen der menschlichen Körpergröße untersucht. Erst die Kombination ihrer Studien ermöglichte ihnen nun eine umfassende Analyse des Erbguts von insgesamt fast 200.000 Personen aus aller Welt. Mit Hilfe einer computerbasierten Auswertung stießen die Genetiker um Hana Lango Allen von der University of Exeter dabei auf die jetzt identifizierten Gene, die die Körpergröße beeinflussen. Einige dieser Erbfaktoren liegen in direkter Nachbarschaft zu bereits bekannten Genen, die mit einem krankhaften Wachstum des Skeletts zusammenhängen. Andere wiederum liegen in Regionen, die bisher noch nicht mit dem menschlichen Wachstum in Verbindung gebracht wurden.

Nach aktuellen Schätzungen wird die Größe eines Menschen zu 80 Prozent von seinen Genen und zu 20 Prozent von Umwelteinflüssen, wie etwa der Ernährung, beeinflusst. Um die restlichen Größen-Gene zu finden und ihr Zusammenwirken näher zu untersuchen, ist nun weitere Forschung nötig, sagen die Wissenschaftler.

Die Körpergröße gilt als ein klassisches genetisches Modell für Merkmale, die durch eine Vielzahl von Genen beeinflusst werden. Der Grund dafür ist, dass sie zu einem überwiegenden Teil durch die Veranlagung eines Menschen bestimmt wird und außerdem einfach zu messen ist, so die Wissenschaftler. „Wenn wir die Genetik der Körpergröße verstehen können, hilft uns das auch dabei, die Vererbung anderer Merkmale zu verstehen, die durch eine große Zahl von Genen beeinflusst werden“, erläutert Joel Hirschhorn von der Harvard Medical School, der ebenfalls an der Studie beteiligt war.

Hana Lango Allen (University of Exeter) et al.: Nature, Onlinevorabveröffentlichung, doi:10.1038/nature09410. dapd/wissenschaft.de ? Meike Simann
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