Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Ozon-Alarm

Erde|Umwelt

Ozon-Alarm
Bei erhöhten Ozon-Werten wird in Großstädten Ozon-Alarm ausgelöst, denn das Gas reizt die Atemwege und kann Kopfschmerzen, Schwindel und ein allgemeines Schwächegefühl auslösen. Nun kommt ein weiteres Übel hinzu, wie US-Forscher herausgefunden haben: Sie setzten Ratten mehrere Wochen lang täglich acht Stunden einer erhöhten Ozon-Konzentration aus. Daraufhin konnten sie in den Herzen der Tiere stark erhöhte Werte eines Signalstoffs feststellen, der mit Entzündungsprozessen sowie indirekt mit dem programmierten Zelltod, also dem Selbstmord von Zellen, in Verbindung gebracht wird.

Ozon kommt natürlicherweise als Gas in der Stratosphäre vor, also der Schicht der Erdatmosphäre, die sich in 15 bis 50 Kilometer Höhe befindet. Dort haben die Moleküle, die aus je drei Sauerstoffatomen bestehen, eine wichtige Funktion: Sie halten einen Teil der UV-Strahlung ab. Negativ wirkt sich hingegen das sogenannte bodennahe Ozon auf den Menschen aus, das sich in heißen Sommern aus Stickoxiden bilden kann. Es ruft neben unangenehmen, aber weniger gefährlichen Begleiterscheinungen wie tränenden Augen oder Kopfschmerzen auch Atemnot hervor, betroffen sind vor allem Kinder, ältere Menschen und Lungenkranke.

Wissenschaftler, die den Einfluss von Ozon auf die Gesundheit untersuchen wollen, haben dabei ein Hauptproblem: Es lässt sich nur schwer sagen, welche Beschwerden welche Ursache haben, ob also Hitze, Ozon oder andere Bestandteile der Autoabgase die Hauptübeltäter sind. Daher finden derartige Untersuchungen meist unter Laborbedingungen statt.

Sethi und sein Team teilten dazu 40 Ratten in vier Gruppen auf. Die erste Gruppe setzten sie 28 Tage lang jeweils acht Stunden pro Tag einer Ozonkonzentration von 0,8 ppm (parts per million) aus. Die zweite Gruppe musste 56 Tage unter diesen Bedingungen überstehen. Die beiden anderen Gruppen dienten als Kontrolle und bekamen 28 beziehungsweise 56 Tage lang täglich acht Stunden Frischluft in ihre Plastikboxen geleitet. Nach den acht Stunden hielten sich die Tiere aller Gruppen jeweils in sauberer Luft auf.

Das Ergebnis: Ozon geht auf’s Herz. Dort nämlich fanden die Wissenschaftler bei den Ratten, die dem Gas ausgesetzt gewesen waren, deutlich erhöhte Werte des sogenannten Tumornekrosefaktors-Alpha ? ein Hinweis auf einen Entzündungsprozess. Ein vermehrtes Auftreten dieses Signalstoffs geht zudem mit einem Rückgang des Proteins Caveolin-1 einher. Dieses schützt normalerweise das Herz, indem es einen Botenstoff unschädlich macht, der den programmierten Zelltod einleiten kann. Wie erwartet, fanden die Forscher denn auch in den Herzen der ozonbelasteten Ratten deutlich geringere Caveolin-1-Werte als in denen ihrer frischluftgenießenden Artgenossen.

Anzeige
Rajat Sethi (Texas A&M Health Science Center, Kingsville) et al.: Präsentation auf den diesjährigen Scientific Sessions der American Heart Association in Rancho Mirage ddp/wissenschaft.de ? Mascha Schacht
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

So|zi|a|li|sa|ti|on  〈f. 20; unz.〉 allmähliches Hineinwachsen des Menschen in die Gesellschaft

al|ve|o|lär  〈[–ve–] Adj.; Med.〉 mit kleinen Hohlräumen, Fächern versehen

Bu|che  〈f. 19; Bot.〉 Laubbaum mit silbriger, glatter Rinde u. rötlichem Holz: Fagus silvatica; Sy Rotbuche … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige