Wissenschaftler, die den Einfluss von Ozon auf die Gesundheit untersuchen wollen, haben dabei ein Hauptproblem: Es lässt sich nur schwer sagen, welche Beschwerden welche Ursache haben, ob also Hitze, Ozon oder andere Bestandteile der Autoabgase die Hauptübeltäter sind. Daher finden derartige Untersuchungen meist unter Laborbedingungen statt.
Sethi und sein Team teilten dazu 40 Ratten in vier Gruppen auf. Die erste Gruppe setzten sie 28 Tage lang jeweils acht Stunden pro Tag einer Ozonkonzentration von 0,8 ppm (parts per million) aus. Die zweite Gruppe musste 56 Tage unter diesen Bedingungen überstehen. Die beiden anderen Gruppen dienten als Kontrolle und bekamen 28 beziehungsweise 56 Tage lang täglich acht Stunden Frischluft in ihre Plastikboxen geleitet. Nach den acht Stunden hielten sich die Tiere aller Gruppen jeweils in sauberer Luft auf.
Das Ergebnis: Ozon geht auf’s Herz. Dort nämlich fanden die Wissenschaftler bei den Ratten, die dem Gas ausgesetzt gewesen waren, deutlich erhöhte Werte des sogenannten Tumornekrosefaktors-Alpha ? ein Hinweis auf einen Entzündungsprozess. Ein vermehrtes Auftreten dieses Signalstoffs geht zudem mit einem Rückgang des Proteins Caveolin-1 einher. Dieses schützt normalerweise das Herz, indem es einen Botenstoff unschädlich macht, der den programmierten Zelltod einleiten kann. Wie erwartet, fanden die Forscher denn auch in den Herzen der ozonbelasteten Ratten deutlich geringere Caveolin-1-Werte als in denen ihrer frischluftgenießenden Artgenossen.