Im karibischen Kaimangraben machten sich nun die Wissenschaftler auf die Suche nach solchen Tiefsee-Geysiren, um die dort angesiedelten Lebensformen genauer zu erforschen. Sie schickten das leistungsfähigste autonome Wasserfahrzeug der Welt auf die Reise in die Tiefe. Die Forscher steuerten das Roboter-U-Boot vom Expeditionsschiff aus und stießen 5.000 Meter unter dem Meeresspiegel auf die bisher tiefsten bekannten Schwarzen Raucher. Mit einem weiteren ebenfalls ferngesteuerten Tiefsee-Fahrzeug konnten sie dann Filmaufnahmen dieser rauchenden Tiefseequellen machen. „Es war wie eine Wanderung auf einem anderen Planeten“, sagt Geologe Bramley Murton, der das Fahrzeug durch die Tiefsee steuerte. „Die in allen Regenbogenfarben leuchtenden Schlote und das fluoreszierende Blau der darauf lebenden Mikroben waren mit nichts vergleichbar, was ich bis jetzt gesehen habe.“
Die Wissenschaftler sind aber nicht nur von der Faszination für die Schönheit der Unterwasser-Geysire getrieben. Sie hoffen auch, mehr über die Anfänge des Lebens auf der Erde zu erfahren. Die zahlreichen an den Schloten lebenden Organismen sind nämlich extremen Bedingungen ausgesetzt, wie Temperaturen von mehreren hundert Grad, fehlendem Licht und hohen Mineralkonzentrationen. Es wird vermutet, dass die ersten Lebensformen auf der Erde sich in einer ähnlichen Umwelt entwickelten.
Das Expeditionsteam wird noch bis zum 20. April die Geheimisse der rauchenden Schornsteine untersuchen und berichtet unter http://www.thesearethevoyages.net/ täglich von neuen Entdeckungen.