Der Asilisaurus kongwe gehört zu den Silesauriden, dinosaurierartigen Tieren, die einerseits viele Charakteristiken mit ihren engen Verwandten teilen, denen aber andererseits einige dino-spezifische Eigenschaften fehlen. Der Verwandtschaftsgrad zwischen Dinosauriern und Silesauriden ist vergleichbar mit der Nähe zwischen dem Menschen und Schimpansen, erklären die Forscher. Das älteste bekannte Dinosaurierfossil ist 230 Millionen Jahre alt, Wissenschaftler vermuten jedoch, dass es auch davor schon Dinosaurier gab. Nach Ansicht von Irmis und seinem Team zeigt der Fund der rund 10 Millionen Jahre älteren Silesauriden, dass sich die Abstammungslinien der beiden Tiergruppen schon vor 240 Millionen Jahren trennten. Demnach müssten auch die Dinosaurier zu diesem frühen Zeitpunkt entstanden sein.
Außerdem konnten die Forscher zeigen, dass sich während der Entwicklung der Dinosaurier und ihrer engsten Verwandten ursprüngliche Fleischfresser zu Pflanzenfressern wandelten: Silesauriden haben dreieckige Zähne und einen tiefen Kiefer mit schnabelartiger Spitze, was auf einen Speiseplan mit Grünzeug hindeutet. Dieselben Eigenschaften entwickelten auch zwei Dinosaurierstämme. In allen drei Fällen waren die Tiere ursprünglich Fleischfresser, schreiben die Forscher. Den Grund für die Entwicklung hin zum Allesfresser oder sogar Vegetarier vermuten sie in evolutionären Vorteilen: Ökosysteme können mehr Pflanzenfresser als Fleischfresser ernähren. Die Fähigkeit, Grünzeug zu verzehren, könnte den Tieren neue Lebensräume eröffnet haben.