Da Migränemedikamente nicht bei jedem Patienten und nicht zu häufig eingesetzt werden dürfen, suchen Wissenschaftler bereits seit langem nach alternativen Therapieformen. Eine solche könnte die sogenannte Transkranielle Magnetstimulation sein, welche Lipton und sein Team nun erprobt haben. Dabei wird eine Magnetspule am Hinterkopf des Patienten angelegt und kurzzeitig ein Magnetfeld erzeugt. Dieses soll die ? bei Migränepatienten mit Aura ? häufig beobachtete erhöhte Erregbarkeit der Hirnrinde wieder herunterregulieren und dadurch die Symptome ausschalten.
Im Versuch erhielt die Hälfte der 164 Probanden je eine speziell angefertigte, besonders benutzerfreundliche Magnetspule mit nach Hause. Die andere Hälfte bekam lediglich eine Attrappe, die jedoch beim Betätigen des Startknopfes das gleiche Klickgeräusch machte wie das echte Gerät. Beide Gruppen sollten auftretende Migräneattacken mit Hilfe der Magnetspule behandeln ? Medikamente zur akuten Schmerzbehandlung waren den Probanden während des Testzeitraums von drei Monaten untersagt.
Zwar berichteten auch 22 Prozent der Mitglieder der Placebo-Gruppe, ihre Schmerzen seien verschwunden, jedoch waren es in der Gruppe mit echten Geräten 39 Prozent, also signifikant mehr. Auch andere Migränesymptome wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit gingen durch die Behandlung zurück. Die Schmerzbekämpfung funktionierte umso besser, je früher die Magnetspulen bei einer beginnenden Attacke zum Einsatz kamen.