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Schutz vor Schmutz und Schäden

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Schutz vor Schmutz und Schäden
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Bereits der gefiederte Raubsaurier Deinonychus konnte seine Arme ähnlich anlegen wie die heutigen Vögel ihrer Flügel. Image by John Conway.
Die typische Handgelenksstruktur, dank derer die heutigen Vögel ihre Flügel anlegen können, hat sich bereits bei gefiederten, aber noch flugunfähigen Raubsauriern entwickelt. Zu dieser Erkenntnis gelangten Corwin Sullivan von der Chinese Academy of Sciences in Peking und seine Kollegen durch einen Vergleich von Saurier-Fossilien. Bis jetzt waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass sich die spezielle Handgelenksstruktur und damit die Grundlage für effizientes Fliegen und das Zusammenklappen der Flügel erst bei den Vögeln ausgeprägt haben.

Vogelschwingen zeichnen sich durch eine extreme Flexibilität des Handgelenkes aus: Es lässt sich nach außen um nahezu 90 Grad Richtung Ellbogen abknicken. Diese einseitige Beweglichkeit ermöglicht ein effizientes Fliegen und den Schutz der Flügel, wenn sie nicht gebraucht werden. Bis jetzt war nur bekannt, dass sich das faltbare Handgelenk im Laufe der Evolution der Vögel immer stärker ausbildete. Nun fanden die Forscher aber heraus, dass diese Entwicklung schon viel früher begann: „Unsere Studie zeigt, dass sich das Vogel-Handgelenk bereits bei einigen noch flugunfähigen Raubsauriern entwickelte“, sagt Corwin Sullivan.

Die neue Erkenntnis erlangten die Wissenschaftler über den Vergleich gut erhaltener Fossilien von Theropoden, den Vorfahren der heutigen Vögel. Der Schlüsselfaktor war dabei ein bestimmter Handgelenksknochen: Eine deutlich verbesserte Flexibilität konnten die Forscher demnach bereits bei einigen Theropoden ausmachen, die zwar eine Art Federkleid besaßen, aber noch nicht fliegen konnten, sondern sich höchstens gleitend von Baum zu Baum durch die Luft fortbewegten. Je näher ein Theropoden-Fossil in der zeitlichen Abfolge bei den Vögeln eingeordnet werden konnte, desto flexibler wurde das Handgelenk.

Zeitgleich zur Entwicklung hin zu einem faltbaren Handgelenk konnte auch eine zunehmende Länge der Federn festgestellt werden. Wahrscheinlich kein Zufall, sind doch längere Federn auch stärker der Beschädigung oder Verschmutzung ausgesetzt. „Ihr Schutz durch die Einfaltung war deshalb für die befiederten Dinosaurier genauso wichtig, wie er für die heutigen Vögel ist“, erklärt Co-Autor David Hone. Die Frage bleibt aber noch offen, ob das faltbare Handgelenk längere Federn ermöglichte, oder ob umgekehrt längere Federn ein faltbares Handgelenk notwendig machten. Sicher ist aber, dass sich der Urvogel Archaeopteryx bereits mit einem sehr flexiblen Handgelenk in die Lüfte schwang, und dieses später nur noch leicht verfeinert wurde.

Corwin Sullivan (Chinese Academy of Sciences, Peking) et al.: Proceedings oft the Royal Society B, doi:10.1098/rspb.2009.2281 ddp/wissenschaft.de ? Thomas Neuenschwander
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