Erst nach jahrelangen Untersuchungen in Zusammenarbeit mit Wilson von der University of Michigan gelang es den Forschern nun, den fossilen Fund genau zu rekonstruieren. Demnach war die Schlange um ein zerbrochenes Dinosaurier-Ei gewickelt, neben dem ein gerade geschlüpftes Dinosaurier-Baby saß. ?Wir gehen davon aus, dass das Junge gerade aus dem Ei gekrochen war und dass dieses Ereignis die Schlange angelockt hat?, erläutert Mohabey.
Als die Dinosaurier-Eier in dem 67 Millionen Jahre altem Gestein gefunden wurden, waren sie nur von einer dünnen Sedimentschicht bedeckt. Die Anordnung des Schlangenschädels, der Saurierknochen und der Eierschalen weisen darauf hin, dass Räuber und Beute schnell verschüttet wurden. ?Vermutlich wurde durch einen Sturm ein Stoß Sand herangetragen und hat dazu geführt, dass diese spektakuläre Szene erhalten geblieben ist?, erklärt Shanan Peters, einer der Koautoren der Studie.
Die prähistorische Schlange, die die Forscher ?Sanajeh indicus? tauften, gibt auch Aufschluss über die Entwicklung der heutigen Schlangenarten. Diese haben sehr bewegliche Schädel und können ihr Maul sehr weit öffnen, so dass sie auch große Beutetiere verschlingen können. Sanajeh besaß diese Eigenschaft nur teilweise, doch sie konnte die etwa einen halben Meter großen Dinosaurier-Jungen trotzdem verschlingen, weil sie selbst fast dreieinhalb Meter lang war. Demnach waren die frisch geschlüpften Saurier durch die Riesenschlange gefährdet ? allerdings wuchsen sie anschließend so schnell, dass Sanajeh für sie bereits mit einem Jahr keine Gefahr mehr darstellte.