Vor diesem Hintergrund stellten sich die Forscher die Frage, ob die Schilddrüsenhormone vielleicht schon die Beweglichkeit des Fötusses im Mutterleib beeinträchtigen und dadurch eine oftmals ungünstige Lage des Kindes hervorrufen. Pop und seine Kollegen konzentrierten sich dabei auf die letzten Schwangerschaftswochen und die Position des Kindskopfes: Normalerweise liegt das Kind mit dem Gesicht zum Rücken der Mutter, jede andere Kopfstellung gilt als Abweichung von der Norm und ist ein Anzeichen für eine eingeschränkte Mobilität des Kindes. Von den ursprünglich 1.507 Studienteilnehmerinnen schlossen die Wissenschaftler zunächst alle Frauen aus, die bereits zu Beginn der Schwangerschaft ungewöhnlich hohe oder niedrige Werte der drei Schilddrüsenhormone TSH, FT4 oder TPO-Ab aufwiesen. Auch diejenigen, die Frühgeburten erlitten, oder bei denen das Kind nicht mit dem Kopf nach unten im Geburtskanal lag, bezogen die Forscher nicht mit in die Berechnungen ein. Als Studienobjekte interessierten Pop und seine Kollegen nur vollkommen gesunde Frauen, bei denen die Schwangerschaft bis kurz vor der Geburt normal verlief. Bei 93 Prozent den 960 verbleibenden Probandinnen lagen die Kinder schließlich in normaler Geburtshaltung, bei sieben Prozent lag der Kopf in einer abnormalen Position.
Beim Abgleich mit den Hormonpegeln der Frauen zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer abnormen Kopfhaltung der Kinder und einem niedrigeren Level des Schilddrüsenhormons FT4. TSH oder TPO-Ab beeinflussten die Position des Kindes hingegen nicht. Daraus folge, dass eine verbesserte Schilddrüsenfunktion die Beweglichkeit und damit die Drehung des Fötusses während der Wehen beeinflussen könnte, so die Forscher.