Als Studienobjekte dienten ihnen Afrikanische Stare. Bei diesen Vögeln gibt es sowohl Arten, bei denen das Weibchen alleinerziehend ist, als auch Arten, bei denen sich die Partner gemeinsam um den Nachwuchs kümmern. Die These der Forscher: Bei den Arten mit längerfristiger Bindung tragen die Weibchen ein auffälligeres Federkleid und unterscheiden sich somit weniger von den Männchen als bei den Einzelgängern. Der Vergleich von 45 Arten bestätigte Rubenstein und Lovette in ihrer Vermutung: Die Weibchen der kooperierenden Arten ähnelten den Männchen nicht nur im Federschmuck, sondern auch in der Körpergröße deutlich mehr, als dies bei den flatterhaften Arten der Fall war. Sie umwerben auf diese Weise die Männchen und binden sie fester an sich, vermuten die Forscher. Bei paarbildenden Arten haben Weibchen, die alleine bleiben, besonders schlechte Fortpflanzungschancen.
Doch nicht nur das Partnerschaftsmodell hat einen deutlichen Einfluss auf das Äußere der Weibchen. Auch das soziale Gefüge spielt eine große Rolle: Einige Starenarten befinden sich nicht nur in festen Beziehungen, sondern brüten zudem in Gruppen. Dort hat sich in den meisten Fällen eine Hierarchie herausgebildet, bei der ein hoher sozialer Rang bessere Nistplätzen und größere Territorien verspricht. Bei manchen Arten beanspruchen zudem einige wenige oder gar ein einzelnes Weibchen das Recht auf Fortpflanzung für sich. Die Körpergröße und ein prächtiges Äußeres beeinflussen bei diesen Arten auch die Rankfolge. Das fanden die Forscher heraus, indem sie in Gruppen nistende Arten mit einzeln nistenden Starenarten verglichen.