Die höchste Konzentration von Tierarten fanden die 344 Wissenschaftler aus 34 Nationen auf dem mittelatlantischen Gebirgsrücken. Das submarine Plateau ist quasi eine Oase, umgeben von lebensfeindlichen Tiefseegräben. Hier leben auch die meisten Kopffüßer, die bis zu sechs Kilogramm schweren und zwei Meter langen Riesen der Tiefe: Unter den neun Arten der Weichtiere, die wegen ihrer ohrenartig abstehenden Flossen nach dem Zeichentrick-Elefanten Dumbo genannt werden, befand sich auch eine bisher unbekannte Spezies. Die geografische Verteilung der lichtscheuen Meeresbewohner hängt aber laut Robert Carney, Lousiana State University, nicht nur von den Höhen und Tiefen des Bodens ab: „Es gibt uns noch unbekannte Barrieren, welche die Verbreitung von Nahrung begrenzen und das Vorkommen von Spezies auf Provinzen beschränken.?
Erstaunt waren die Wissenschaftler über die Biodiversität am Meeresgrund: „Die Artenvielfalt im Schlamm lässt sich mit der des tropischen Regenwalds vergleichen?, erklärt Carney. „Bisher galten eher Lebensräume mit vielen Schlupfwinkeln als besonders artenreich.? Nichtsdestotrotz verbargen sich gerade im Schlick die meisten neuen Arten: Allein von den 680 Krebsen waren 99 Prozent der Wissenschaft unbekannt, bei den Hundertschaften der noch kleineren Lebewesen aus der Makrofauna wurden 50 bis 85 Prozent erstmals gesichtet. Die Forscher schätzen, nach Ablauf des Zehnjahresprojekts rund 230.000 Arten mit einer eigenen Webseite in einer Online-Enzyklopädie veröffentlichen zu können.