Das Ergebnis: Die ausgeruhten Probanden verbesserten ihre Trefferquote in der zweiten Runde von 74 auf über 78 Prozent. Die Leistung der Schlafmangel-Gruppe ging dagegen im Schnitt um knapp 2,5 Prozent zurück. Interessanterweise ließen nicht alle müden Probanden gleich stark nach, berichten die Forscher: Besonders ausgeprägt war der Einbruch bei denjenigen, die die Aufgabe beim zweiten Test auf eine andere Art und Weise lösten als beim ersten. Während sie nämlich zuerst wie alle anderen viele Informationen gleichzeitig miteinander verrechnet und so recht schnell die Lösung gefunden hatten, versuchten sie in der zweiten Runde zuviel über das Problem nachzudenken und auf diese Weise eine Regel für die Ergebnisse zu finden.
Aus den Versuchen lasse sich zum einen schließen, dass Menschen, die sich ohnehin eher auf Regeln verlassen, durch Schlafmangel stärker beeinträchtigt werden als andere, so die Forscher. Zum anderen zeigen sie einen interessanten Einblick in die Arbeit des Gehirns: Um die schnelle Strategie anwenden zu können, unterdrückt es offenbar aktiv andere Herangehensweisen, und dieser Block kann nicht mehr aufrecht erhalten werden, wenn Schlafmangel die vorhandenen Ressourcen aufzehrt. Als nächstes muss nun untersucht werden, ob sich der Leistungsabfall durch das Umschalten der Strategien bewusst verhindern lässt, beispielsweise mit Hilfe eines gezielten Verhaltenstrainings etwa für Ärzte, Feuerwehrmänner oder Katastrophenhelfer.