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Herzinfarkt rechtzeitig erkennen

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Herzinfarkt rechtzeitig erkennen
Die Anzeichen für einen Herzinfarkt unterscheiden sich bei Männern und Frauen weniger als bislang vermutet wurde. Zu diesem Schluss sind kanadische Wissenschaftler in einer Studie des Canadian Institute of Health Research (CIHS) gekommen. Anders als bisher angenommen leiden demnach auch Frauen bei einem Herzinfarkt unter einem Engegefühl in der Brust sowie Schmerzen in der linken Schulter und dem linken Arm. Frauen teilten ihre Beschwerden dem Arzt jedoch anders mit als Männer, was zu der Auffassung geführt habe, dass die Symptome geschlechtsspezifisch seien, vermuten Martha Mackey und ihre Kollegen.

Die Wissenschaftler untersuchten 305 Herzpatienten, bei denen eine Angioplastie durchgeführt wurde. Bei dieser Maßnahme werden verengte oder verstopfte Blutgefäße erweitert. Dabei treten ähnliche Symptome wie bei einem Herzinfarkt auf. Patienten beider Geschlechter klagten über dieselben Beschwerden wie Brustschmerzen, Schmerzen im linken Arm, Kurzatmigkeit sowie Schweißausbrüche und Übelkeit. Frauen litten allerdings öfter an Hals-, Nacken- und Kieferschmerzen als Männer.

Bisher nahmen Mediziner an, dass bei Frauen weniger Symptome auf einen Herzinfarkt hindeuten als bei Männern. Nach Ansicht der Wissenschaftler trifft dies nicht zu, sondern Frauen und Männern kommunizieren einfach nur anders mit ihren Angehörigen und Ärzten: Da ein Herzinfarkt innerhalb von kurzer Zeit diagnostiziert werden muss, stellen Ärzte häufig geschlossene Fragen, auf die der Patient lediglich mit „ja“ oder „nein“ antworten muss. Männer beantworten diese Fragen direkt. Frauen hingegen nennen häufig zusätzliche Beschwerden ? zumal sie meist schlicht nicht davon ausgehen, einen Herzinfarkt erlitten zu haben, und darum versuchen, andere Ursachen für ihr Leiden zu finden.

Ein fataler Irrglauben, zumal die Wahrscheinlichkeit, an dem Infarkt zu sterben, bei Frauen um 16 Prozent höher ist als bei Männern. Die Forscher fordern daher, Ärzte sollten ihre Patientinnen besser aufklären und sich gezielt auch nach anderen Beschwerden erkundigen, um die Diagnose zu erleichtern.

Martha Mackey (Canadian Institute of Health Research, Edmunton) et al.: Canadian Cardiovascular Congress 2009 ddp/wissenschaft.de ? Jessica von Ahn
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