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Bäume als Verschmutzungsdetektoren

Erde|Umwelt

Bäume als Verschmutzungsdetektoren
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Mit dem Elektronenmikroskop aufgenommenes Foto einer Eisenoxid-Kugel. Bild: Rachel Housen, Whatcom Middle School/Bellingham Highschool.
Wie hoch die Schadstoffbelastung der Luft ist, lässt sich tendenziell anhand einer magnetischen Untersuchung der Blätter von Straßenbäumen feststellen. Zu diesem Schluss sind amerikanische Forscher gekommen. Sie verglichen Blattproben von Bäumen an viel befahrenen Straßen mit denen ruhigerer Nebenstraßen sowie mit solchen, die in ländlicheren Gegenden gesammelt wurden. Die innerstädtischen Blätter erwiesen sich als bis zu zehnmal magnetischer als die vom Land stammenden Gegenproben.

Eine hohe Schadstoffbelastung der Luft schlägt sich im wahrsten Sinne des Wortes auf den Blättern der Bäume nieder: Vor allem beim Bremsen werden durch den Abrieb unter anderem feinste Metallpartikel freigesetzt, die sich auf den Blättern von Straßenbäumen ablagern oder sogar in sie eindringen. Busse gehören dabei zu den Hauptverursachern. Die Theorie der Forscher: Je mehr Verkehr herrscht, desto größer ist die Luftverschmutzung und desto magnetischer müssten die Blätter sein.

Um diese Theorie zu überprüfen, sammelten sie je einmal im Juli, einmal im August und einmal im September Blattproben von Bäumen des Großblättrigen Ahorns (Acer macrophyllum). Dabei verglichen sie zudem Straßen mit unterschiedlich hohem Verkehrsaufkommen: eine Hauptverkehrsstraße, eine etwas ruhigere Parallelstraße, in der keine Busse fuhren, und eine Straße im ländlichen Raum.

Die Blätter von Hauptverkehrsstraßen waren bis zu achtmal magnetischer als die der ruhigeren Nebenstraßen und sogar bis zu zehnmal magnetischer als die Blätter vom Land. Blattproben als Bioindikatoren geben nach Ansicht der Forscher also einfach und schnell Aufschluss über die tendenzielle Schadstoffbelastung an Straßen. Dies könne beispielsweise bei der Planung und Abstimmung von Radwegen und Buslinien hilfreich sein: Da auch Menschen die Partikel einatmen, wodurch sie bis in die Lunge gelangen, sei es sinnvoll, Radwege durch möglichst wenig belastete Straßen zu führen.

Bernie Housen und Luigi Jovane: Vortrag auf dem Jahrestreffen der Amerikanischen Geologischen Gesellschaft ( GSA) in Portland. ddp/wissenschaft.de – Mascha Schacht
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