Benutztes Druckerpapier kann mit Lösungsmitteln gereinigt und hinterher wieder verwendet werden. Das haben Forscher in einer Studie herausgefunden, in der sie Papier mit verschiedenen Mitteln und Verfahren wie Ultraschall behandelten. Mit dieser Technik könnten enorme Mengen an Papier eingespart werden, wandern doch unzählige Blätter direkt ins Altpapier. Eine Einschränkung der Untersuchungen ist, dass jeweils nur ein einziger Toner- und Papiertyp untersucht wurde. Die Tonerzusammensetzung ändert sich aber wie die Papierqualität je nach Hersteller.
Die Herstellung von weißem Papier verschlingt Unmengen an Zellulose, Wasser und Chemikalien. Oft landet das Papier kurz nach dem Druck im Altpapier. Wenn Drucker schon einmal benutztes Papier direkt wiederverwenden könnten, könnten damit große Mengen Energie, Geld und Rohstoffe eingespart werden. Hauptproblem der direkten Wiederverwertung von Papier ist aber die Tatsache, dass bei bisherigen Verfahren unter der Auflösung des Toners auch das Papier litt: Es wurde entweder ebenfalls aufgelöst oder zerknittert, schreiben die Forscher.
Die Wissenschaftler testeten daher nun verschiedene Lösungsmittel, um herauszufinden, wie der Toner von einem Blatt Papier abgelöst werden kann, ohne das Papier zu beschädigen, und wie viele Chemikalien dabei im Optimalfall eingesetzt werden müssen. Dazu bedruckten sie jeweils eine kleine Fläche auf einem Blatt Papier komplett schwarz. Danach weichten sie das Papier in Lösungsmitteln und einem Ultraschallbad ein. Anschließend maßen sie die Weißheit des Papiers mit optischen Geräten. Während Lösungsmittel alleine nur zehn Prozent des Toners entfernten, verschwanden mit der zusätzlichen Ultraschallbehandlung bis zu 80 Prozent. Schließlich bedruckten die Wissenschaftler das Papier aufs Neue und untersuchten die Lesbarkeit der auf diese Weise recycelten Druckerzeugnisse.
Die Forscher schätzen die Menge an Lösungsmittel, die zur Reinigung eines DIN-A4-Blattes eingesetzt werden muss, auf etwa 100 bis 150 Milliliter. Am wirkungsvollsten war eine Mischung aus 60 Prozent Dimethylsulfoxid und 40 Prozent Chloroform. Bevor die Methode in großem Stil angewendet werden kann, müssten weitere Kombinationen von Toner und Papierqualität untersucht werden.
Thomas Counsell und Julian Allwood (Universität von Cambridge): Proceedings of the Royal Society A, doi: 10.1098/rspa.2009.0144 ddp/wissenschaft.de ? Martina Bisculm