Die Forscher vermuten, dass das Skelett einem komplett oder zumindest fast ausgewachsenen Tier gehörte. Sie schätzen sein Alter auf fünf bis sechs Jahre. Ausgewachsen maß der Raptorex maximal drei Meter, schreiben die Forscher. Der kleine Raubsaurier belegt, dass sich die Körpermerkmale der furchterregenden Fleischfresser zuerst bei kleinen Arten entwickelt haben. Diese nahmen dann nach und nach an Größe zu, bis schließlich der größte und effizienteste Raubsaurier entstanden war, der T. rex. Forscher hatten zuvor gemutmaßt, die Entwicklung könnte sich auch in umgekehrter Reihenfolge vollzogen haben. Dann wären kleine Saurier zunächst größer geworden, bevor sie die Merkmale wie kurze Arme und den Riesenschädel und -kiefer ausgebildet hätten.
Die Entstehung des T. rex habe sich in drei Stadien vollzogen, schreiben die Forscher. Zunächst waren seine Vorfahren noch Allesfresser und spezialisierten sich erst allmählich auf Fleisch. Gleichzeitig wurde die Kiefermuskulatur stärker und es bildeten sich Schneidezähne aus. Im nächsten Stadium, in dem sich auch der Raptorex befand, vergrößerte sich dann der gesamte Schädel in charakteristischer Weise und die vorderen Extremitäten entwickelten sich zurück. Erst in einem letzten Schritt wurden die Saurier schließlich wesentlich größer. Einige der Merkmale des T. rex, wie zum Beispiel die knochigen Wangen um die Augen, seien tatsächlich auf den Wachstumsschub zurückzuführen, aber die meisten Körpermerkmale seien schon vorher entstanden, schließen die Forscher.