Die Atmosphäre des Saturnmondes enthält eine hohe Konzentration an Schwebeteilchen und umschließt ihn als orange-bräunliche Hülle. Einige dieser sogenannten Aerosole, welche auch als Kondensationskeime für Wolken dienen können, absorbieren das UV-Licht der Sonne. Zu ihrer Entstehung existieren verschiedene Theorien, die sich zum Teil widersprechen. Die hawaiianischen Wissenschaftler konnten nun Klarheit in der Frage schaffen, wie diese UV-absorbierenden Polyin-Moleküle in der Titanatmosphäre entstanden sind. In ihren Experimenten schossen sie die Einzelbestandteile der Polyine mit Überschallgeschwindigkeit in eine mit dem Gas Deuterium gefüllte Kammer. Sie ließen die Molekülströme dabei aufeinanderprallen und untersuchten Gewicht und Geschwindigkeit der entstehenden Produkte. Dabei fanden die Forscher heraus, dass durch Kollisionen von einzelnen Teilchen die Polymere mit den Dreifachbindungen entstehen.
Diese chemische Reaktion findet statt, ohne dass dafür Energie benötigt wird. Das erklärt, wie sich auf Titan die Moleküle miteinander verbinden können. Wäre eine Barriere vorhanden, die durch irgendeine Form von Energie zuerst überwunden werden muss, wie es bei vielen anderen chemischen Reaktionen der Fall ist, würde das die Bildung der Polyin-Moleküle möglicherweise verhindern. Bei den Experimenten überwachten die Forscher deshalb mit sehr sensiblen Instrumenten die Veränderungen der Energieniveaus während der einzelnen Reaktionsschritte.