Viele Wissenschaftler seien davon ausgegangen, dass die bei lebenden Objekten vorherrschenden runden Formen das ausschlaggebende Merkmal für diese Kategorisierung seien, erklärt Mahon ? eine Vermutung, die der Forscher nun durch seine aktuellen Ergebnisse widerlegt sieht: Als die Wissenschaftler nämlich in ihren Experimenten drei von Geburt an blinde Menschen mit Tiernamen und mit Begriffen von Werkzeugen und anderen toten Objekten konfrontierten und gleichzeitig die Hirnaktivität in einem Magnetresonanztomographen untersuchten, beobachteten sie die gleiche Arbeitsteilung im Gehirn wie bei sehenden Probanden.
Die Kategorisierung sei daher nicht an visuelle Eindrücke oder das äußere Erscheinungsbild eines Objekts gekoppelt, erklären die Forscher die Ergebnisse. Vielmehr vermuten sie, dass ganz andere Kriterien maßgeblich für die Einteilung seien: Solche Kriterien könnten beispielsweise die Essbarkeit eines Objekts sein, die Möglichkeit, das Objekt zur räumlichen Orientierung zu nutzen, oder die Frage, ob von dem Objekt Gefahr ausgehen könnte. In weiteren Experimenten wollen die Wissenschaftler nun der Frage nachgehen, welche Faktoren tatsächlich für die Kategorisierung im Gehirn maßgeblich sind.