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Zweiköpfige Giftschlangen?

Erde|Umwelt

Zweiköpfige Giftschlangen?
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Von Seeschlangen sind auf der Welt rund 60 Arten bekannt. Foto: wikipedia.de, public domain
Seeschlangen erwecken bei ihren Feinden den Eindruck, ihr Hinterteil sei ein mit gefährlichen Giftzähnen ausgestatteter zweiter Kopf. Damit können sie mögliche Angreifer auf ihren Streifzügen durch Korallenriffe und Klüfte verwirren und sich sicherer bewegen. Das haben der Arne Rasmussen von der School of Conservation in Kopenhagen und Johan Elmberg von der Universität im schwedischen Kristianstad bei Seeschlagen in Indonesien beobachtet. Ihre Ergebnisse schildern die Forscher im Fachmagazin “Marine Ecology”.

Aufmerksam auf die raffinierte Tarnung geworden war Rasmussen bei einem Tauchgang vor der indonesischen Insel Bunaken, als ihm ein Exemplar der Seeschlange Laticauda colubrina eine halbe Stunde lang gefolgt war. Nachdem er seine Aufmerksamkeit für kurze Zeit einem anderen Tier zugewandt hatte, blickte er wieder in Richtung der Schlange und meinte, ihren Kopf zu sehen. Doch überrascht stellte er fest, dass gleich darauf auf der anderen Seite der Koralle ein weiterer, der tatsächliche Kopf der Schlange erschien. Das Tier hatte ihn mit einer markanten Zeichnung auf dem Schwanz, die genau der auf dem Kopf glich, getäuscht.

Eine Untersuchung von 98 präparierten Seeschlangen aus europäischen Museen bestätigte die Beobachtung: Die Schlangen haben am Kopf und am Schwanz einen hufeisenförmigen Streifen, der es Feinden schwer macht, beide Körperenden zu unterscheiden. So könnten sie Angreifer mit den vermeintlichen Giftzähnen am Hinterteil abschrecken. Die Forscher vermuten, dass die Tiere damit ihre Überlebenschancen bei der Jagd erhöhen, bei der sie immer auch in Gefahr laufen, von Haien oder anderen größeren Fischen oder von Vögeln angegriffen zu werden.

Arne Rasmussen (School of Conservation in Kopenhagen) und Johan Elmberg (Universität Kristianstad): Marine Ecology(doi: 10.1111/j.1439-0485.2009.00318) ddp/wde ? Ulrich Dewald
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