Die Wissenschaftler stützen ihre Aussagen auf Genproben von Hunden aus verschiedenen Regionen Ägyptens, Ugandas und Namibias sowie aus Puerto Rico und den Vereinigten Staaten. Dabei mussten die Forscher zunächst anhand des genetischen Profils unterscheiden, ob die Hunde direkt von den Tieren europäischer Einwanderer der Kolonialzeit abstammten oder ob sie die Nachkommen von Hunden waren, die bereits über Jahrhunderte hinweg in Afrika gelebt hatten. Diese Zuordnung gelang den Wissenschaftlern in den meisten Fällen. Unter diesen sogenannten indigenen Hunden konnten die Forscher eine ähnlich große Vielfalt beobachten, wie sie auch ostasiatische Hunde zeigen.
Das bedeute jedoch keineswegs, dass das Zusammenleben von Hund und Mensch in Afrika begann, betonen die Forscher. Vielmehr deuteten die Daten auf eine nach der ersten Domestizierung sehr rasche Verbreitung des Hundes über die Kontinente hin. Beispielsweise zeigten Hunde aus Uganda und Namibia überraschend große genetische Übereinstimmungen, obwohl beide Länder Tausende von Kilometern voneinander entfernt liegen. Um die Geschichte der Domestizierung vom Wolf zum Hund exakt nachzuzeichnen, seien daher sehr viel weitergehende genetische Untersuchungen nötig, folgern die Forscher.