Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Ungleiches Leuchten

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Ungleiches Leuchten
Das Polarlicht ist auf der Nord- und der Südhalbkugel nicht symmetrisch. Das haben norwegische Wissenschaftler bei der Auswertung von Satellitendaten herausgefunden. Bisher gingen Forscher davon aus, dass sich die durch elektrische Teilchen von der Sonne entstehenden Polarlichter gleichmäßig zwischen den Polarregionen im Norden und Süden verteilen. Möglicherweise gibt es zwischen den Regionen elektrische Ströme, die einen solchen Ausgleich verhindern.

Polarlichter entstehen durch einen Strom geladener Teilchen, die von der Sonne kommend vom Magnetfeld der Erde abgelenkt werden und vor allem in Regionen jenseits des nördlichen und des südlichen Polarkreises in die Erdatmosphäre eintreten. Die Elektronen, Protonen und schwereren geladenen Teilchen stoßen dabei mit Luftmolekülen zusammen, wodurch die teilweise spektakulären Leuchterscheinungen entstehen, die im Norden auch als Nordlicht bezeichnet werden. Doch auch auf der Südhalbkugel werden diese Lichtphänomene beobachtet.

Die Verteilung der geladenen Teilchen über die Nord- und die Südhalbkugel ist annähernd gleichmäßig und dürfte daher zu ähnlichen Leuchterscheinungen in der Atmosphäre führen, nahmen Forscher bisher an. Die norwegischen Wissenschaftler konnten nun jedoch zeigen, dass dem keineswegs so ist und im Gegenteil eine große Asymmetrie bei der Verteilung entstehen kann. So zeigen Bilder, die gleichzeitig im Norden wie im Süden von Satelliten aus aufgenommen worden waren, eine völlig unsymmetrische Verteilung der Polarlichter.

Zwar ist bereits bekannt, dass das Magnetfeld der Erde auf der Nord- und Südhalbkugel nicht ganz symmetrisch ist, doch lasse sich damit ein solch großes Ungleichgewicht nicht erklären, schreiben die Wissenschaftler. Sie vermuten daher, dass sich zwischen der nördlichen und südlichen Hemisphäre elektrische Stromflüsse ausbilden, die auch einen massiven Einfluss auf die Ausbildung von Polarlichtern haben.

Bisher stammt das Wissen über Polarlichter vor allem aus Beobachtungen in der nördlichen Hemisphäre, erklärt Østgaard. Die Ergebnisse zeigten nun, dass diese Erkenntnisse keineswegs einfach nur auf die Südhalbkugel übernommen werden könnten, da dort offensichtlich noch andere Faktoren die Entstehung dieser Leuchtphänomene beeinflussen.

Anzeige
Nikolai Østgaard und Karl Laundal (Universität Bergen): Nature , doi:10.1038/nature08154 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

sthe|nisch  〈[ste–] Adj.; Med.〉 in Vollkraft befindlich, kraftvoll

Sam|ple  auch:  Samp|le  〈[sampl] n. 15〉 1 〈Mus.〉 1.1 einzelner Musiktitel, Ausschnitt aus einem Sampler … mehr

Py|ro|sis  〈f.; –; unz.; Med.〉 Sodbrennen [<grch. pyr, … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige