Wie effektiv diese Methode ist, hängt dabei allerdings von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, darunter die Wellenlänge der Lichts, die Lichtintensität, die Dauer der Bestrahlung und ? vor allem ? ihr Timing.
Das Problem: Der Einfluss der einzelnen Faktoren auf die Synchronisierung innerer und äußerer Uhr ist nicht linear. So kann zum Beispiel eine Bestrahlung von anderthalb Stunden 75 Prozent des Effekts haben, den eine sechseinhalbstündige Lichtexposition hätte, obwohl es sich um weniger als ein Viertel der Zeit handelt. Daher ist es laut den Forschern praktisch unmöglich, einfache allgemeingültige Empfehlungen für diese Bestrahlungen zu entwickeln. Das neue Programm berücksichtigt hingegen auch die komplexen Abhängigkeiten. Es basiert auf einem mathematischen Modell des Schrittmachers der inneren Uhr, mit dem sich die mögliche Wirkung eines bestimmten Bestrahlungsplans relativ genau simulieren lässt, inklusive der Frage, wie stark sich die Leistungsfähigkeit erhöht.
Vor allem jedoch, das betonen die Forscher mehrmals, orientiert sich die Software beim Berechnen der Tagespläne am vom Nutzer vorgegebenen Zeitplan, etwa feststehenden Arbeitszeiten oder anderen Terminen, die nicht verschoben werden können. Sie werden so in den Plan integriert, dass die Bestrahlungsperioden den höchstmöglichen Nutzen erzeugen, selbst wenn Arbeit oder Schlaf nicht optimale an die innere Uhr angepasst werden können. Als nächstes wollen die Forscher ihr Programm jetzt optimieren und es auch für andere Gegenmittel als Licht ? Koffein, kurze Nickerchen oder die Einnahme von Melatonin ? einsetzen. Ob und wenn ja, wann es auf dem Markt verfügbar sein wird, dazu machen sie noch keine Angaben.