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Zwitschern für die Wissenschaft

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Zwitschern für die Wissenschaft
Britische Forscher haben erstmals das soziale Netzwerk Twitter für ein großes psychologisches Experiment genutzt: Sie wollten testen, ob es paranormale Fähigkeiten gibt, eine Begabung also, die Menschen angeblich entfernte Orte erkennen oder Geschehnisse voraussagen lässt. Dazu konnten Richard Wiseman von der Universität von Hertfordshire und sein Team mehr als 7.000 Teilnehmer über den Internet-Dienst gewinnen, bei dem man sehr schnell und einfach Kontakte zu vielen verschiedenen Mitgliedern knüpfen und einer großen Gruppen von Menschen gleichzeitig Kurznachrichten zukommen lassen kann. Das Ergebnis ist allerdings nur bedingt überraschend: Obwohl 38 Prozent der Teilnehmer an paranormale Phänomene glaubten und 16 Prozent sogar behaupteten, selbst über entsprechende Fähigkeiten zu verfügen, fanden die Forscher keinerlei Hinweise auf die Existenz solcher Talente.

Das Experiment des Psychologen Richard Wiseman dauerte vier Tage. An jedem davon suchte der Wissenschaftler einen geheimen Ort auf und wies die Teilnehmer an, ihm ihre Gedanken und Eindrücke über den Ort mittels einer Kurznachricht bei Twitter mitzuteilen. In einem zweiten Schritt sendete er den Teilnehmern die Adresse einer Webseite, auf der sie die Bilder von fünf Orten sehen konnten ? eines von dem Ort, wo sich Wiseman tatsächlich befand, und vier Bilder von zufällig ausgewählten Orten. Die Idee: Würden die Teilnehmer tatsächlich über parapsychologische Fähigkeiten verfügen, würden sie das richtige Bild auswählen.

In allen vier Versuchen wählte die Mehrheit ein falsches Bild aus. Sobald die Teilnehmer den tatsächlichen Ort kannten, sahen 31 Prozent von denen, die ans Paranormale glaubten, allerdings eine starke Übereinstimmung zwischen ihren Gedanken und dem richtigen Bild. Demgegenüber sahen nur zwölf Prozent der Skeptiker eine solche Übereinstimmung. Diese Art des Denkens würde Menschen dazu führen, Zusammenhänge zu sehen, die es in Wirklichkeit nicht gibt, folgert Wiseman aus seinen Ergebnissen. Sie könnten beispielsweise unheimliche Verbindungen zwischen Träumen und darauffolgenden Geschehnissen herstellen.

New Scientist ddp/wissenschaft.de ? Stefanie Strauch
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