Quasi am Eingang zum Hippocampus – dort, wo das Gehirn mit der Gedächtnisbildung beschäftigt ist – liegt die Gehirnwindung des Gyrus dentatus. Wie dieser Teil des Archicortex arbeitet und wie der Prozess der Erinnerungsbildung verläuft, haben nun Wissenschaftler des Zuckerman Institute der Columbia University genauer bestimmen können. Mit Hilfe eines implantierten Miniatur-Mikroskops konnten sie die neuronale Aktivität dieser Gehirnregion an lebenden Mäusen beobachten. Die meisten Zellen im Gyrus dentatus, die sogenannten Körnerzellen, sind von Geburt an vorhanden, nur ein kleiner Teil wird im Erwachsenenalter laufend neu gebildet. In verschiedenen Versuchen ließ sich nun nachweisen, dass genau diese jungen Zellen eine entscheidende Rolle beim Lernen und Erinnern spielen. Die Forscher hoffen, mit den gewonnenen Erkenntnissen psychische Zustände wie Angst oder Stimmungsschwankungen besser verstehen zu können. Die Mikroskop-Aufnahme zeigt die Körnerzellen des Gyrus dentatus, die neu gebildeten Zellen sind rot eingefärbt.
Foto: Nathan Danielson/Columbia University’s Zuckerman Institute