Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz Bayern (LBV) haben den Star (Sturnus vulgaris) zum Vogel des Jahres 2018 gewählt. Derzeit gehört er zwar noch zu den bekanntesten und verbreitetsten Vögeln Deutschlands, doch sein Bestand geht rapide zurück: Während die deutschlandweite Rote Liste von 2007 den Star noch als “ungefährdete” Art eingestuft hatte, wurde er 2015 ohne Zwischenstation auf der Vorwarnliste auf “gefährdet” hochgestuft. “Allein in Deutschland haben wir innerhalb von zwei Jahrzehnten eine Million Brutpaare verloren”, erklärt Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV. Das ist mehr als ein Viertel der jährlichen Brutpaare, die es in Deutschland gibt. Der Star als Vogel des Jahres steht deshalb stellvertretend für den stillen Rückgang häufiger Vogelarten.
Gründe für den Rückgang sind laut NABU-Präsidiumsmitglied Heinz Kowalski das sinkende Nahrungsangebot und der schrumpfende Lebensraum bedingt durch die Landwirtschaft. Dadurch ist der Star zunehmend in den städtischen Raum ausgewichen, wo er in Kleingärten, Friedhofs- und Parkanlagen auf Nahrungssuche geht. Das urbane Leben prägt den Star: Als Imitationskünstler hat er Handyklingeltöne, das Bellen von Hunden oder auch Warntöne von Alarmanlagen in sein Gesangsrepertoire aufgenommen. Neben seinen Gesangskünsten qualifiziert ihn auch sein metallisch glänzendes Prachtkleid für den Titel “Vogel des Jahres”.
Foto: NABU/Georg Dorff