Dieses chemische Element ist im Universum deutlich in der Überzahl: der Wasserstoff. Das Element beziehungsweise Atom aus einem Proton und einem Elektron hat zudem eine besondere Eigenschaft. Es sendet eine ganz charakteristische Radiostrahlung aus. Forscher nennen sie die HI-Linie, Wasserstofflinie oder 21-Zentimeter-Linie. 21 Zentimeter, weil dies dem Betrag der Wellenlänge entspricht. Mithilfe der 21-Zentimeter-Linie beziehungsweise dieser spezifischen Radiostrahlung können Astronomen auch die Menge an neutralem Wasserstoff im Weltall messen. Zum Beispiel mit einem der weltweit größten beweglichen Radioteleskope, dem 100-Meter-Teleskop in Effelsberg. Damit haben Bonner Radioastronomen den kompletten Nordhimmel kartiert.
Das Ergebnis ist eine Himmelskarte (im Bild), die die Milchstraße als leuchtendes Band zeigt. Die rötlich erscheinenden Flecken auf der entgegengesetzten Seite sind nahegelegene Galaxien in „nur“ wenigen Millionen Lichtjahren Entfernung.
Das Forschungsprojekt startete im Jahr 2008 und hat jetzt mit der Bereitstellung des ersten Datensatzes des „Effelsberg-Bonn HI Survey“ für die astronomische Forschung einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Daten stehen Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zur freien Verfügung.
Foto: EBHIS Project: AIfA/Jürgen Kerp & MPIfR/Benjamin Winkel