Das ist er! Der „Vogel des Jahres 2016“, der Stieglitz. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) haben dieses Jahr Carduelis carduelis als Botschafter für mehr Vogelschutz ausgewählt, weil sein Bestand – wie bei seinen Vorgängern – in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen ist. Laut des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten hat der Bestand des Stieglitzes von 1990 bis 2013 um 48 Prozent abgenommen. Derzeit dürften etwa 305.000 bis 520.000 Brutpaare in Deutschland leben. Der Grund für den steigenden Verlust des Singvogels: der Rückgang seiner Lebensräume.
Der Stieglitz – auch bekannt als Distelfink – sucht sich im Allgemeinen eine bunte Umgebung als Habitat, wilde Nischen mit Kräutern, Blumen und Obstbäumen. „Aber allein in der Agrarlandschaft sind seit 1994 fast 90 Prozent aller Brachflächen mit ihrer heimischen Artenvielfalt verloren gegangen“, sagt NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. „Für unseren Jahresvogel wird es in Deutschland inzwischen eng.“ Helmut Opitz rät deshalb, in Gärten, an Sport- und Spielplätzen, Schulen, Ackerflächen oder Straßenrändern kleine Ecken natürlich wuchern zu lassen. Denn: „Randstreifen mit Blumen und Wildkräutern an Feldern und Wegen werden immer weniger und artenärmer. Im Siedlungsraum verschwinden wildblumenreiche Brachflächen, öffentliches und privates Grün wird zu intensiv gepflegt, Wildkrautvielfalt gar weggespritzt.“ Und gerade solche Flächen brauche der Stieglitz zum Leben.
Foto: NABU/F. Derer