Schon der Name verrät es: Knall- oder Pistolenkrebse lassen es krachen. Da die Knallschere dieser neu entdeckten Spezies noch dazu pinkfarben leuchtet, inspirierte das die Entdecker zu einer ungewöhnlichen Namensgebung. Sammy de Grave von der Oxford University sah als langjähriger Pink-Floyd-Fan die Chance, endlich seine Lieblingsband als Namenspaten zu verewigen. Und so erhielt der gut einen Zentimeter große Wasser-Wummer von der Pazifikküste Panamas den Namen Synalpheus pinkfloydi.
Wie alle guten Rockbands sind auch Pistolenkrebse extrem laut. Mit ihrem großen Greifarm können sie einen Knall mit einer Lautstärke von bis zu 210 Dezibel erzeugen. Ein Düsenjet mit 140 Dezibel wäre da aus 30 Meter Entfernung noch eher auszuhalten – die Schmerzgrenze des menschlichen Ohres liegt bei 130 Dezibel. Um es so krachen zu lassen, bedarf es einer ausgefeilten Technik: Die Riffbewohner lassen ihre große Schere mit extrem hoher Geschwindigkeit zusammenschnappen. Dabei entsteht ein Strahl, der eine Blase im Wasser bildet, eine sogenannte Kavitationsblase, die implodiert und einen gewaltigen Knall erzeugt. Der Schalldruck kann Tiere wie Würmer und kleine Fische betäuben oder sogar töten. Doch nicht nur Beutetiere werden niedergedonnert. Mit seiner Power gibt der rockende Krebs auch Warnschüsse ab, kommuniziert mit Artgenossen und kämpft gegen Rivalen.
Foto: Sammy de Grave