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Warum nur der Saturn Ringe hat

Astronomie|Physik

Warum nur der Saturn Ringe hat
Astronomen haben entdeckt, warum von den Planeten des Sonnensystems nur der Saturn ein so auffallendes Ringsystem besitzt: Die spektakulären Ringe sind vermutlich während eines Kometenschauers vor rund vier Milliarden Jahren entstanden. Damals lagen zwar alle Planeten unter heftigem Bombardement durch Kometen und Asteroiden, nur beim Saturn trafen und zerlegten sie jedoch einen seiner Monde, der sich gerade zur rechten Zeit am richtigen Ort befand. Die Bruchstücke dieses Monds verteilten sich dann um den Gasplaneten und bildeten ein Ringsystem, vermuten Sébastien Charnoz von der Universität Paris Diderot und seine Kollegen. Eine alternative Hypothese besagt allerdings, dass die Kometen selbst das Ringmaterial geliefert hätten: Sie könnten im Schwerefeld des Saturns zerbrochen und dann ebenfalls zu Ringen geworden sein. Ihre neueren Berechnungen schließen dieses Szenario allerdings aus.

Die Forscher berechneten die Bewegung der Planeten in den ersten Milliarden Jahren ihrer Entstehung neu und simulierten insbesondere das sogenannte letzte große Bombardement. In dieser Periode vor 4,1 bis 3,8 Milliarden Jahren prasselte ein Schauer aus Kometen und Asteroiden auf die Planeten nieder. Hinweise darauf liefern Einschlagskrater auf dem Mond und dem Mars. Die Astronomen um Charnoz simulierten nun die Auswirkungen dieses Bombardements auf die äußeren Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Einer Entstehungshypothese von Ringsystemen zufolge können Kometen im Schwerefeld des Saturns durch die Gravitationskräfte zerbrochen und zerrieben werden. Dann müssten den Berechnungen von Charnoz nach auch die anderen Gasplaneten prominente Ringsysteme haben. Sie schließen daher die Kometen als Ausgangsmaterial für die Ringe aus. Viel plausibler erscheint ihnen, dass ein Saturnmond sich an genau der richtigen Stelle befunden hat, um durch Kometenkollision pulverisiert zu werden. Ein 20 bis 30 Kilometer großes Projektil hätte ausgereicht, berichten die Forscher.

Sébastien Charnoz (Universität Paris Diderot) et al.: Icarus, in press ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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